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Es werden Posts vom August, 2016 angezeigt.

Buch der Woche - Nachts ist es leise in Teheran von Shida Bazyar

"Wir haben gedacht wir machen das einzig Richtige, hat mein Vater gesagt, das beschützt einen vor der Realität." Vielleicht ist dies das Buch, das mir bisher am eindrücklichsten und doch unaufgeregtesten verdeutlicht, was es heißt, ins Exil zu gehen, weil man in seinem eigenen Land so derart bedroht ist, dass man dort nicht mehr leben kann. Shida Bazyar schreibt in ihrem Buch Nachts ist es leise inTeheran , erschienen im Kölner Kiepenheuer & Witsch Verlag , die Geschichte einer iranischen Familie, die nach der Revolution gegen den Schah das Land verlassen muss, weil die Ayatollahs ein mindestens so brutales Regime installieren, in welchem alle gefoltert werden und/oder sterben, die sich den strengen Gesetzen nicht fügen, die den Gotteskriegern nicht passen. „Pahlavi war böse, sagt er, er war ein böser und schlimmer Mann, aber diese Geistlichen, die machen alles noch viel schlimmer, Khomeini war ein Mörder, Laleh, es sind Mörder, die dieses Land regieren.“ sagt

poem for a bear

Today I wrote a poem in my head. I was still asleep, now I do not remember its words. Today I saw a bear, in my dreams only, he did not look at me. His profile was beautiful. He had more dignity than any other being, I ever saw. I am the invisible woman, writing poems, in my head only, where they belong. Today I did yoga with a view into the vast landscape of northern New Mexico. It is like the sky, but in landform. It is like the ocean, but in landform. Today is my first day in Herekeke. Somehow, I can already tell, that magic is at work here. Opening senses, I did not know, I possessed. My thoughts are talking in verses to me, too fast to catch, to put on paper I am the invisible woman. Someone is writing poems in my head, for bears to read. (c) Susanne Becker

Afraid to leave "the zone"

Today was a good day. I awoke at about 6 a.m. to a blue sky. The air was cold, but also mild. August feels like october, but thats okay. I was very happy to be alive, until I remembered, that I was supposed to fly to New Mexico in exactly 7 days. Not good! I was afraid to go to New Mexico. I stayed in bed another hour and the fear was like a storm in my body. Also in my brain. So many thoughts about accidents, misfortunes, bears, the darkness, the loneliness, losing my mind actually. This has been so every morning for the past 2 or 3 weeks. I am nervous to go. I am afraid of all the things, which could happen, to me, but more so to Lilly. Am I endangering my little daughter by bringing her to New Mexico? Mainly, I am afraid to leave my comfort zone. So I hear my dead mother’s voice very much alive in my head: „You are crazy! Are you crazy? What do you want in New Mexico? Do you want to be killed by terrorists? What will you do, if a bear attacks you? Are you crazy to leave y

Buch der Woche - Die Glücklichen von Kristine Bilkau

"Das ist wieder einer dieser Momente, wenn etwas schmerzhaft schön ist und alles eine Einheit bildet. Sie, das Kind, die Wärme, die Ruhe, in solchen Momenten kann sie ein leises Ticken hören; dieser Moment wird nicht bleiben, sie wird ihn verlieren, vielleicht vergessen, ... Stillstand im schönsten Moment, das geht nicht, denn das hieße zu sterben." Der Roman Die Glücklichen von Kristine Bilkau ist ein kleines Meisterwerk, das ich beinahe übersehen hätte. Denn beim ersten Anlesen vor ein paar Monaten hat mich das Buch gar nicht gepackt. Ich hatte das Gefühl, meine eigene Geschichte, diejenige meiner ganzen Umgebung zu lesen, ein Klischee. Das wollte ich nicht. Ich legte es zurück auf den SuB und war eigentlich fest entschlossen, es irgendwann zu verschenken, zum Beispiel an Leute ohne Kinder oder Senioren, Leute, für die dieses Buch wie die Beschreibung einer exotischen Welt anmuten muss. Leute, die sich nicht vorstellen können, wie prekär es heutzutage sein kann, das Wag

affront

Ron Mueck: “Man in a Boat” von 20. April bis 6. September 2016  im Theseustempel, täglich von 11 bis 18 Uhr. den anderen  eine absolute nacktheit schulden wie einen augenaufschlag einen blowjob geben schüttelst du mir nicht einfach die hand sondern erzählst mir sofort  unaufgefordert vom peinlichsten das dir je widerfahren ist  obwohl ich nicht zuhöre so als wäre es ein affront  seine geheimnisse zu verbergen (c) Susanne Becker

no resistance

to not fight with what is to be absolutely quiet although you believe to be absolutely right feeling how all the not spoken words seem to suffocate you for the longest time until they dissolve until they leave a room so much room all or nothing to dance and sing in like you did never before (c) Susanne Becker