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Es werden Posts vom Oktober, 2016 angezeigt.

Buch der Woche - Die Liebe unter Aliens von Terézia Mora

"Sei ganz ruhig, du lebst noch. Man solle sich endlich damit abfinden, dass die Welt der Körper aufhöre, zu existieren, hatte er neulich irgendwo gelesen, und als er das las, leuchtete es ihm auch völlig ein." "Welcome to the shithole!" Dieses Buch ist, nach vielen Jahren des Romane schreibens Terézia Moras zweiter Band mit Erzählungen. Seltsame Materie , ihr allererstes Buch, mit welchem sie auf der Stelle für Furore sorgte, bestand ebenfalls aus Erzählungen. Bereits in Nicht sterben, ihrem aus der Frankfurter Poetikvorlesung entstandenen Buch, erwähnte sie, dass sich im Laufe der Romanschreiberei viele Personen bei ihr versammelt hätten, die möglicherweise Einzug in Erzählungen halten würden. Denn nicht jede Figur eignet sich für einen Roman. Als Autorin entwickelt man ein Gespür dafür, wie weit eine Person trägt, wie nah man ihr kommen kann. Dennoch hat man bei der Lektüre von Die Liebe unter Aliens oft das Gefühl, da ist ein Stück eingefangen worden von ein

Book of the week - Here I am by Jonathan Safran Foer

"When the destruction of Israel commenced, Isaac Bloch was weighing, wether to kill himself or move to the Jewish Home. He had lived in an apartment with books touching the ceilings, the rugs thick enough to hide dice; then in a room and half with dirt floors; on forest floors, under unconcerned stars; under the floorboards of a Christian who, half a world and three-quarters of a century away, would have a tree planted to commemorate his righteousness; in a hole for so many days his knees would never fully unbend; among Gypsies and partisans and half-decent Poles; in transit, refugee, and displaced persons camps; ...." Here I am is, in short, a book about a marriage in a crisis, the Holocaust and its aftermath to jewish families or what is left of them (some in the US, some in Israel, some wherever, most dead) "German horticulturalists had pruned Isaac's family tree all the way back to the Galacian soil. But with luck and intuition and no help from above, he had

Meine Lieblingsbuchhändlerinnen stellen ihre Lieblingsbücher vor (20)

Die Kreuzberger Buchhändlerinnen Katja Weber und Jessica Ebert stellen in loser Folge hier Bücher vor, die Ihnen gerade gut gefallen oder einfach aufgefallen sind. Sie lesen ständig und wenn der seltene Fall eintritt, dass ich überhaupt nicht weiß, was ich als nächstes lesen oder aber einer Freundin schenken soll, habe ich bei den beiden noch immer Hilfe gefunden.  Sie haben übrigens auch immer eine genial verführerische Auswahl an englischen Büchern, sowie das tollste Geschenkpapier und anderen Schnickschnack, den man dringend braucht. Alle hier genannten Bücher könnt Ihr natürlich in ihrem wunderbaren Buchladen  ebertundweber  in Kreuzberg kaufen.  Hatte ich erwähnt, dass es mein Lieblingsbuchladen ist, und dass sie jetzt auch bei  Facebook  sind?  liebe susanne, ich hab sehr sehr wenig im sommer gelesen... aber was ich las und  phantastisch fand war: connie palmen, du sagst es , diogenes verlag , 22 € ein biographieroman  über sylvia plath und ted hughes. connie

Wer wird ihn diesmal bekommen?

14 Frauen haben den Nobelpreis für Literatur gewonnen seit 1901, 94 Männer haben ihn auch gewonnen. Es gibt eine Menge Frauen, die hätten ihn gewinnen sollen, weil sie richtig gut waren, aber es sollte nicht sein. Vermutlich gibt es so viele gute Schriftstellerinnen, die ihn nicht gewonnen haben, wie Schriftsteller, die ihn gewonnen haben. Selbstverständlich gibt es auch eine große Menge hervorragender Schriftsteller, die ihn nicht gewonnen haben. Nicht jeder kann ihn gewinnen. Jetzt steht die Vergabe wieder an. Irgendwie fürchte ich, es wird wieder ein Mann werden, obwohl das brachial klingt. Als hätte ich etwas dagegen, dass Männer den Preis gewinnen. Ich habe allerdings etwas dagegen, dass Frauen ihn, jetzt rein statistisch, so selten gewinnen. Immerhin haben die Nobels ihn in den letzten 3 Jahren zweimal einer Frau verliehen. Ich weiß nicht, da kann man vermutlich auch jetzt nicht so richtig unverschämt werden und sagen, wir wollen ihn aber noch 80 Mal gewinnen, wir Frauen, weil

Arbeiten im Café

Heute hatten wir ein Gespräch am Frühstückstisch, der Mann, Miss Lilly und ich, über Arbeiten in Cafés, über Gastronomie generell und wie wenig ich mich für einen Job als Kellnerin im einzelnen eigne. Man kann dort ungestraft von absoluter Unterbegabung sprechen und dem Mangel jeglichen Ehrgeizes, daran etwas zu ändern. Das durfte ich hautnah feststellen, als ich einmal in einem Café gearbeitet habe. "Du hast mal in einem Café gearbeitet?!?! Warum weiß ich davon nichts!?!?!" exklamierte Miss Lilly voller Entrüstung und ich sagte, dass es lange vor ihrer Zeit gewesen sei und der eine, intensivste Stammkunde wohne mittlerweile lustigerweise hier, in unserem Kiez. (Der Mann darauf: "Ja, manche Menschen begleiten einen ein Leben lang." Ich : "Du meinst wohl verfolgen!" Miss Lilly: "Hat er rote Haare?" Ich: "Nein." Miss Lilly: "Dann weiß ich nicht, wer es ist.") Manchmal begegne ich ihm bei Rewe oder vorm KöfteBurger und er wirkt j

Meine Lieblingsbuchhändlerinnen stellen ihre Lieblingsbücher vor (19)

Die Kreuzberger Buchhändlerinnen Katja Weber und Jessica Ebert stellen in loser Folge hier Bücher vor, die Ihnen gerade gut gefallen oder einfach aufgefallen sind. Sie lesen ständig und wenn der seltene Fall eintritt, dass ich überhaupt nicht weiß, was ich als nächstes lesen oder aber einer Freundin schenken soll, habe ich bei den beiden noch immer Hilfe gefunden.  Alle hier genannten Bücher könnt Ihr natürlich in ihrem wunderbaren Buchladen  ebertundweber  in Kreuzberg kaufen.  Hatte ich erwähnt, dass es mein Lieblingsbuchladen ist, und dass sie jetzt auch bei  Facebook  sind?  Liebe Susanne, für mich persönlich ist das Buch von Sarah Bakewell, Das Cafe der Existenzialisten , aus dem C.H, Beck Verlag, 24.95€, DAS Buch des Jahres. Sie hat Philosophie studiert und Sartre war damals, in den 80ern, eine Offenbarung für sie. Weil er das Denken nicht in abstrakten Höhen betrieb, sondern aus dem Leben heraus und in sie hinein, alle Konventionen auf den Kopf stellt etc. Ich

poem for the coyotes

What to do, when everything is perfect? Basically! Today I saw six coyotes, running and jumping across the meadow by the house. They were so alive and playful. Nothing else here, in a good sense - just me and the endlessness of a vast sky, changing its marvellous painting continuesly. How many variations of a beautiful sky are there? How long can one avoid the here and now? My mind is playing tricks on me, which is no problem, as long, as there are  people around, a job, neighbors playing loud music, city traffic - as long, always easy to find a target for my thoughts. But here, even the weather is perfect, I mentioned the sky already. I am alone with my mind and the coyotes. How many perfect sunsets can one bear? Today, many coyotes jumped across my mind. Most of them told me gossip about this and that. They were so alive and playful. Emptiness, a sky, sunshine