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Posts

Es werden Posts vom Februar, 2018 angezeigt.

Die kleinteilige Welt ist die Rettung*

Im Schreiben wie im Leben ging es ja eigentlich immer wieder darum, sich nicht davon wehen zu lassen, nicht ablenken, nicht die Konzentration verlieren. Das Zentrum, das wesentliche, in Ruhe anvisieren und dann tun. Es ging darum, da zu bleiben. Das meiste war Flucht. Wie oft maskierte sich die pure, instinktgesteuerte Bedürftigkeit als freier Wille. Es ging ihr darum, überhaupt heraus zu finden, was ein freier Wille, ihr freier Wille, wollen könnte. Das ging nur, indem man sich konzentrierte. Sie ließ sich noch viel zu sehr ablenken. (aus dem Romanmanuskript) Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich seit kurzem ein Smartphone besitze? Die Wahrheit ist, meine Gefühle diesem flachen, handlichen Apparat gegenüber sind gespalten. Es gibt Momente, da liebe ich es, weil es tolle Fotos macht, ich damit leichter Orte finde (wichtig, wenn ein Kind im Fussballverein ist und regelmäßig Samstagmorgen um 8 Uhr auf abgelegenen Sportplätzen sein muss), ich jetzt ein Instagram Account

Buch der Woche - Fast dumm von Ann Cotten

Ann Cotten, Fast Dumm Essays von on the road Ich muss wieder reisen. Das war mir in dem Moment klar, als ich heute Ann Cottens spannendes Buch Fast dumm , erschienen bei den Fürther starfruit publications , aus dem Briefkasten zog. Roadtrips are necessary! Very! Schon das Coverphoto zieht mich im Grunde auf die Straße. Sofort möchte ich den Schlüssel in ein Zündschloss stecken und mich auf den Weg machen. Es gibt sehr viele Orte, die ich unbedingt noch oder wieder sehen möchte und ich sollte damit beginnen, bevor ich so alt bin, dass ich einen Rollator brauche. Das ist nicht witzig. Ich weiß! Es gibt so viel, was ich kapieren möchte.  Das Reisen als Übung darin, in der Nähe zu leben. Das klingt paradox, aber nur im ersten Moment. Im zweiten kann ich erklären, dass in der Nähe zu leben bedeutet: Dinge, Situationen, Menschen, Orte, sagen wir mal: das Leben, an sich heran kommen zu lassen, ohne sich mit einer Sichtblende aus theoretischem Firlefanz davor zu verbarrika

Nava Ebrahimi - Sechzehn Wörter

Sechzehn Wörter erinnert die Ich-Erzählerin Mona aus dem Iranischen. Sechzehn Wörter, die sie nie ins Deutsche übersetzt hat, weil sie mit ihrer iranischen Seite so eng verknüpft waren, dass es für sie kein deutsches Wort geben konnte. Allerdings haben diese Sechzehn Wörter auch geholfen, eine Unwahrheit zu verbergen. Sie beginnt, die Wörter zu übersetzen und somit zu entwaffnen. Der wunderbare Roman Sechzehn Wörter von Nava Ebrahimi erzählt anhand dieser Sechzehn Wörter die Geschichte Monas und ihrer Familie. Die junge Frau, in Teheran geboren, ist schon als kleines Kind mit ihrer Mutter nach Köln gegangen, nachdem diese sich vom Vater hatte scheiden lassen. Dreizehn Jahre alt war die Mutter gewesen, als sie dem Vater verheiratet wurde von ihrer eigenen Mutter. Immer wieder muss Mona daran denken, wie der 20 Jahre ältere es über sich bringen konnte, ein Kind zu heiraten. Eine Tatsache, die sie dem Vater für immer entfremdet. Die Geschichte setzt an mit eben jener Großmutter,

Meine Lieblingsbuchhändlerinnen stellen ihre Lieblingsbücher vor (23)

Die Kreuzberger Buchhändlerinnen Katja Weber und Jessica Ebert stellen in loser Folge hier Bücher vor, die Ihnen gerade gut gefallen oder einfach aufgefallen sind. Sie lesen ständig und wenn der seltene Fall eintritt, dass ich überhaupt nicht weiß, was ich als nächstes lesen oder aber einer Freundin schenken soll, habe ich bei den beiden noch immer Hilfe gefunden.  Sie haben übrigens auch immer eine genial verführerische Auswahl an englischen Büchern, sowie das tollste Geschenkpapier und anderen Schnickschnack, den man dringend braucht. Alle hier genannten Bücher könnt Ihr natürlich in ihrem wunderbaren Buchladen  ebertundweber  in Kreuzberg kaufen.  Hatte ich erwähnt, dass es mein Lieblingsbuchladen ist, und dass sie jetzt auch bei  Facebook  sind?  Liebe Susanne, es ist leicht ermüdend, wenn Bücher als "besonde rs" " einzigartig" und "sp rachlich himmlisch" beschrieben werden. Geht aber wirklich nicht anders. Anja Kampmanns Buch " Wi