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Es werden Posts vom 2016 angezeigt.

my favourites 2016

Meine Musik 2016 Dass David Bowie gestorben ist, hat das Jahr auf der Stelle überschattet und hing wie ein schlechtes Omen über dem Januar (ich gehe jetzt gar nicht weiter darauf ein, dass sich dieses schlechte Omen ziemlich krass durchs ganze Jahr hindurch immer wieder bewahrheitet hat )- aber irgendwie auch inspirierend. Ein Genie bis zum Schluss. Wenn man so abtreten kann, hat man den Kreis rund gemacht. Ich musste oft an etwas denken, das ich einmal gelesen habe, vielleicht beim Dalai Lama: dass es eine große Verantwortung ist, als Mensch geboren zu werden. Denn in jedem von uns steckt der Samen zur Erleuchtung, aber eben auch der zur Bösartigkeit. David Bowie hat für mich, in dieser Hinsicht, mit seiner Musik, seinem Sterben, eine Richtung gewiesen, an der ich mich gerne orientiere. Dies waren meine liebsten Songs 2016 Lazarus David Bowie Black Star David Bowie Das Jahr setzte sich fort als eines der herben Verluste: Prince starb am 21. April, am Geburtstag meiner To

Buch der Woche - Wunschloses Unglück von Peter Handke

Auf diesen Titel "Wunschloses Unglück", muss man erst einmal kommen, diese auf der Zunge zergehende Poesie, deren Aussage allein einen schon zum Denken bringt - und dann damit noch das Leben, dass seelische Ausharren, das Sichzusammenreissen einer typischen, unsichtbaren Frau zu beschreiben, die zufällig seine Mutter ist, die sich zufällig, weil sie es nicht mehr aushielt, das Leben genommen hat, als sie 51 Jahre alt war, Peter Handke selbst war damals 30. Ein junger Mann, der seine Mutter durch Suizid verliert und darüber ein Buch schreibt, das ich in vieler Hinsicht selbstlos, vor allem aber feministisch nennen würde, ein großes Buch. "Nun ging ich von den bereits verfügbaren Formulierungen, dem gesamtgesellschaftlichen Sprachfundus anstatt von den Tatsachen aus und sortierte dazu aus dem Leben meiner Mutter die Vorkommnisse, die in diesen Formeln schon vorgegeben waren, denn nur in einer nicht-gesuchten, öffentlichen Sprache könnte es gelingen, unter den nichtssag

talking is not what i meant

no need to run from what is talking is not what i meant ever learn to listen in such a way grasp the other as well as truth too many lies are out there already no need to add your personal vision opinion of what should what could be or not to learn to listen in a way like creating space the universe allowing an other to unfold truth in all its shades metaphors of what is real or not a puzzle of life does it matter? your voice in my head feels every story i need to know no need to talk but listen even to myself (c) Susanne Becker

Buch der Woche - Die Füchsin spricht von Sabine Scholl

" This is a weeping song. Nick Cave? Die Gesänge bilden Zeitschleifen, Knoten, die sich nicht lösen. True weeping is yet to come." Die Füchsin spricht ist ein Buch aus dem Secession Verlag, der es in 2016 geschafft hat, zu einem meiner Lieblingsverlage zu werden. Nicht nur, dass in ihm ausgesprochen ungewöhnliche und kluge Bücher erscheinen. Sie sind zu allem Überfluss auch noch schön, sorgfältig lektoriert und mit jedem Buch hat man das Gefühl, einen kleinen Schatz in der Hand zu haben. Man spürt deutlich, wieviel Aufmerksamkeit und verlegerische Liebe in jedes einzelne Werk einfließt. Die Gestaltung ist immer zurückhaltend, dabei geschmackvoll und stilsicher. Wenn ich auf der Website des Verlags herum spaziere, möchte ich jedes zweite Buch eigentlich auf der Stelle lesen und Euch möchte ich sein Programm wärmstens ans Herz legen. Ich spiele zum ersten Mal seit meiner Jugend, als ich ein Suhrkamp Regal hatte, mit dem Gedanken, wieder ein Verlagsregal zu eröffnen. In dies

About what is happening right now

This text has been published on Valley Haggards Life in 10 minutes , but I wanted to also publish it on my own blog, so here it is again. I feel like I can not shower enough to get rid of this negative stuff, clinging to my skin, inside and out. Something seems to be lost. There is, for a year now, a dirt creeping up, an emotional dirt, which so far I only knew from history books or stories about far away places. I knew, they existed, but somehow I was naive, I never thought, they would come so close to me during my lifetime, that they would directly enter my heart, my soul, my entire being on a level, that forces me, to confront this shit every day, every minute. It started with the so-called „refugee-crisis“, which actually were syrian people, bombed by their own government and russians, attacked by the IS, trying to somehow make it to a safe place, which they only could on illegal routes, because nobody really wanted to take them in. Not so many, at least. So, all those bo

Buch der Woche - cahier von Friederike Mayröcker (und dies und das)

„…jeden Morgen mein Malbuch aufgeschlagen und viel gemalt = geraucht, brauche kontemplatives Leben : keine Aufregungen, keine Veränderungen, Beherzigungen des Lamms (Goldauge gerissen mit Schleier); …“ Friederike Mayröcker, cahier Am Montag las ich das Mayröcker-Buch weiter. Begonnen hatte ich es vor Monaten, es dann aber irgendwie nur selten wieder hervor geholt. Ich  lese ja stets mehrere Bücher gleichzeitig, was manchmal überhand nimmt, auch eine Oberhand über mein Bücherregal gewinnt, dasjenige gleich neben dem Bett, das sich beinahe biegt unter all den Büchern, die ich noch lesen möchte. So voll war es kurz vor Weihnachten noch nie. Wie kann ich mir da, ohne dass es peinlich wird, überhaupt neue Bücher dazu wünschen? Da könnte ich mir auch gleich ein weiteres Regal dazu wünschen. Die verschiedenen Bücher, die ich gerade neben der Mayröcker lese, sind eine Biografie der Malerin Agnes Martin , die ja auch sehr viele Jahre ihres Lebens in Taos verbracht hatte, dennoch tue ich m

take your time

(c) Martin von Elm possibly I am here or not the point whatever or whatever is possible or not                                        (me in so and so many variations) when the almost winter novembers me I retreat into myself                                   (or sometimes misery) to find the harvesting of truth to be done or lies  from all that living  which was me or not me                             (whatever) sometimes it novembers in october like this year the harvesting of truth or lies happens alongside my picking of quinces and apples in a grey dribble not yet rain my beloved trees wintering away early the tanned and swimming summer self retreats into darkness quietude once again to listen to whatever comes up  (c) Susanne Becker 

Buch der Woche - Die Liebe unter Aliens von Terézia Mora

"Sei ganz ruhig, du lebst noch. Man solle sich endlich damit abfinden, dass die Welt der Körper aufhöre, zu existieren, hatte er neulich irgendwo gelesen, und als er das las, leuchtete es ihm auch völlig ein." "Welcome to the shithole!" Dieses Buch ist, nach vielen Jahren des Romane schreibens Terézia Moras zweiter Band mit Erzählungen. Seltsame Materie , ihr allererstes Buch, mit welchem sie auf der Stelle für Furore sorgte, bestand ebenfalls aus Erzählungen. Bereits in Nicht sterben, ihrem aus der Frankfurter Poetikvorlesung entstandenen Buch, erwähnte sie, dass sich im Laufe der Romanschreiberei viele Personen bei ihr versammelt hätten, die möglicherweise Einzug in Erzählungen halten würden. Denn nicht jede Figur eignet sich für einen Roman. Als Autorin entwickelt man ein Gespür dafür, wie weit eine Person trägt, wie nah man ihr kommen kann. Dennoch hat man bei der Lektüre von Die Liebe unter Aliens oft das Gefühl, da ist ein Stück eingefangen worden von ein

Book of the week - Here I am by Jonathan Safran Foer

"When the destruction of Israel commenced, Isaac Bloch was weighing, wether to kill himself or move to the Jewish Home. He had lived in an apartment with books touching the ceilings, the rugs thick enough to hide dice; then in a room and half with dirt floors; on forest floors, under unconcerned stars; under the floorboards of a Christian who, half a world and three-quarters of a century away, would have a tree planted to commemorate his righteousness; in a hole for so many days his knees would never fully unbend; among Gypsies and partisans and half-decent Poles; in transit, refugee, and displaced persons camps; ...." Here I am is, in short, a book about a marriage in a crisis, the Holocaust and its aftermath to jewish families or what is left of them (some in the US, some in Israel, some wherever, most dead) "German horticulturalists had pruned Isaac's family tree all the way back to the Galacian soil. But with luck and intuition and no help from above, he had

Meine Lieblingsbuchhändlerinnen stellen ihre Lieblingsbücher vor (20)

Die Kreuzberger Buchhändlerinnen Katja Weber und Jessica Ebert stellen in loser Folge hier Bücher vor, die Ihnen gerade gut gefallen oder einfach aufgefallen sind. Sie lesen ständig und wenn der seltene Fall eintritt, dass ich überhaupt nicht weiß, was ich als nächstes lesen oder aber einer Freundin schenken soll, habe ich bei den beiden noch immer Hilfe gefunden.  Sie haben übrigens auch immer eine genial verführerische Auswahl an englischen Büchern, sowie das tollste Geschenkpapier und anderen Schnickschnack, den man dringend braucht. Alle hier genannten Bücher könnt Ihr natürlich in ihrem wunderbaren Buchladen  ebertundweber  in Kreuzberg kaufen.  Hatte ich erwähnt, dass es mein Lieblingsbuchladen ist, und dass sie jetzt auch bei  Facebook  sind?  liebe susanne, ich hab sehr sehr wenig im sommer gelesen... aber was ich las und  phantastisch fand war: connie palmen, du sagst es , diogenes verlag , 22 € ein biographieroman  über sylvia plath und ted hughes. connie

Wer wird ihn diesmal bekommen?

14 Frauen haben den Nobelpreis für Literatur gewonnen seit 1901, 94 Männer haben ihn auch gewonnen. Es gibt eine Menge Frauen, die hätten ihn gewinnen sollen, weil sie richtig gut waren, aber es sollte nicht sein. Vermutlich gibt es so viele gute Schriftstellerinnen, die ihn nicht gewonnen haben, wie Schriftsteller, die ihn gewonnen haben. Selbstverständlich gibt es auch eine große Menge hervorragender Schriftsteller, die ihn nicht gewonnen haben. Nicht jeder kann ihn gewinnen. Jetzt steht die Vergabe wieder an. Irgendwie fürchte ich, es wird wieder ein Mann werden, obwohl das brachial klingt. Als hätte ich etwas dagegen, dass Männer den Preis gewinnen. Ich habe allerdings etwas dagegen, dass Frauen ihn, jetzt rein statistisch, so selten gewinnen. Immerhin haben die Nobels ihn in den letzten 3 Jahren zweimal einer Frau verliehen. Ich weiß nicht, da kann man vermutlich auch jetzt nicht so richtig unverschämt werden und sagen, wir wollen ihn aber noch 80 Mal gewinnen, wir Frauen, weil

Arbeiten im Café

Heute hatten wir ein Gespräch am Frühstückstisch, der Mann, Miss Lilly und ich, über Arbeiten in Cafés, über Gastronomie generell und wie wenig ich mich für einen Job als Kellnerin im einzelnen eigne. Man kann dort ungestraft von absoluter Unterbegabung sprechen und dem Mangel jeglichen Ehrgeizes, daran etwas zu ändern. Das durfte ich hautnah feststellen, als ich einmal in einem Café gearbeitet habe. "Du hast mal in einem Café gearbeitet?!?! Warum weiß ich davon nichts!?!?!" exklamierte Miss Lilly voller Entrüstung und ich sagte, dass es lange vor ihrer Zeit gewesen sei und der eine, intensivste Stammkunde wohne mittlerweile lustigerweise hier, in unserem Kiez. (Der Mann darauf: "Ja, manche Menschen begleiten einen ein Leben lang." Ich : "Du meinst wohl verfolgen!" Miss Lilly: "Hat er rote Haare?" Ich: "Nein." Miss Lilly: "Dann weiß ich nicht, wer es ist.") Manchmal begegne ich ihm bei Rewe oder vorm KöfteBurger und er wirkt j