- San Miguel von T.C. Boyle ist ganz oben auf meiner Liste, denn ich habe soviel Gutes darüber gehört, vor allem von meiner Buchhändlerin Jessica und ihr vertraue ich blind. Ich habe die Bücher von Boyle früher verschlungen, Wassermusik und auch World's End gehören zu meinen absoluten Lieblingsbüchern aller Zeiten, und Talk Talk fand ich sehr beeindruckend in der klaren Wiedergabe der modernen Lebenswelt und den sich daraus ergebenden Gefahren. Auf meiner To-Read-List befindet sich auch The Women, ein Buch über die Frauen des Architekten Frank Lloyd Wright. Nachdem ich Loving Frank von Nancy Horan gelesen habe, interessiert mich dieses Thema, zumal ich die Häuser des Architekten wirklich mag und mir von meiner ersten Million eins kaufen werde.
- Das Ungeheuer von Terézia Mora. Sie ist eine der klügsten Schriftstellerinnen, die es zur Zeit in Deutschland gibt. Ihre Bücher bersten von Beobachtungen, die in die Tiefe unserer Zeit dringen und diese gnadenlos und doch voller Liebe durchleuchten. Ihre Sprache ist eigen, ihr Humor großartig. Ich liebte Der einzige Mann auf dem Kontinent und kann es kaum erwarten, mit dem Nachfolger anzufangen, in dem Flora und Darius wieder tragende Rollen spielen.
- NW von Zadie Smith habe ich gleich zweimal zum Geburtstag bekommen. Ich hatte es mir auch gewünscht, das aber keinem erzählt, was ich wirklich einen tollen Zufall fand. Umringt von Menschen, die meine geheimen Wünsche kennen :-) Gewünscht hatte ich es mir, nachdem ich mehrere Interviews mit Zadie Smith gelesen hatte, unter anderem dieses und danach merkte ich, dass ich endlich etwas von ihr lesen möchte. Ich bin gespannt, ob ich das Buch mag.
- The Gathering von Anne Enright - ganz einfach, weil ich ihr The Forgotten Waltz gerade in den Weihnachtsferien gelesen habe und sehr gut fand.
- Aus der Zeit fallen von David Grossman ist ein Buch, das ich mir schon lange gewünscht und nun endlich bekommen habe. Ich hatte davon gehört, nachdem ich Grossmans Eine Frau flieht vor einer Nachricht gelesen hatte. Es ist eines meiner Lieblingsbücher, aber irgendwie viel mehr. Es ist für mich ein Jahrhundertbuch. Mir war also klar, dass ich von diesem Mann noch etwas lesen wollte. Aus der Zeit fallen handelt von Trauer und dem Verlust eines geliebten Menschen. Das ist für mich ein Thema, dem in unserer Gesellschaft immer noch sehr ausgewichen wird. Trauer hat im Grunde weder Zeit noch Platz und ein angemessener Umgang mit Trauernden ist mir zumindest nicht bekannt. In der Regel wird der Tod abgewickelt wie ein Geschäft und einen Tag nach der Beerdigung erwartet man Funktionieren, reibungslos. Ich habe vor kurzem erfahren, dass Trauer, die länger als sechs Wochen dauert, heutzutage bereits als Symptom diagnostiziert und entsprechend behandelt werden kann. Jeder, der einen Menschen verloren hat oder sich auch nur offen mit der Thematik auseinander setzt, weiß aber, dass Trauer ein Weg ist und kein Symptom, ein normaler Prozess, der gewisse Stufen durchlaufen muss und dafür seine Zeit braucht, damit er eben nicht Symptome verursacht. Ein Jahr ist da meiner Erfahrung nach vollkommen normal. So fand ich die Idee, klagend um die Stadt zu ziehen auf der Suche nach dem geliebten Verstorbenen irgendwie betörend, weil der Trauer und dem Verlust angemessen .
- Hateship, Friendship, Courtship, Loveship, Marriage von Alice Munro. Eine meiner liebsten Nobelpreisgewinnerinnen schreibt einfach nur gute Bücher und im Grunde könnte ich jeden Monat eines von ihr lesen. Dieses habe ich geschenkt bekommen, also ist es als nächstes dran. So einfach ist das in diesem Fall.
- New Seeds of Contemplation von Thomas Merton. Ich habe noch nichts von ihm gelesen, also noch kein ganzes Buch, will ich damit sagen. Aber überall begegnen mir immer wieder einzelne Zitate von ihm, und bislang haben sie mich alle berührt. Schon lange möchte ich deshalb etwas längeres von ihm lesen, und dass es nun dieses ist, ist reiner Zufall.
- Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki von Haruki Murakami. Der Grund ist klar: alle reden über diesen Schriftsteller. Ich will endlich mit reden können!
- Memoiren einer Tochter aus gutem Hause von Simone de Beauvoir habe ich bereits einmal gelesen, vor dreissig Jahren. Damals studierte ich Philosophie und las alles von ihr, von Sartre, von Camus. Sie hat meine Schul- und Studienzeit unglaublich geprägt, mein Denken, meine Ideen darüber, wie man als Frau leben kann. Als ich neulich vor dem Bücherregal stand, sah ich ihre Werke und beschloss, die autobiografischen alle noch einmal zu lesen, denn konkret erinnere ich nicht mehr viel.
© Susanne Becker
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