Lange ist es her, dass die Lieblingsbuchhändlerinnen sich hier zu Wort meldeten. Aber Gott sei Dank sind sie wieder da (also in echt waren sie nie weg), und Jessica hat gelesen und mir ihre Eindrücke mitgeteilt.
Alle die vorgestellten Bücher könnt Ihr bei Ihnen im Laden kaufen, und noch soooo viele mehr. Für mich immer noch der Buchladen mit dem interessantesten Angebot (wirklich 100% mein Geschmack und sie haben tolle englische Bücher und viele unabhängige Verlage und das wunderbarste und coolste Kreuzberg Personal. In neuer Besetzung. Jessica, Zoe, Kristina.) Wenn Ihr in Kreuzberg seid, schaut vorbei. Es lohnt sich!
Liebe Susanne,
lang ist's her, dass ich Dir meine Lesegenüsse erzählt habe,
es ist wieder an der Zeit:
Also Chris Kraus , "Das kalte Blut" (Diogenes €32) , hatte ich vor Weihnachten schon
gelesen, und deswegen wurde es viel von mir empfohlen, für den
Tannenbaum, weil, es so unglaublich gut ist. Hatte nichts zu meckern,
wirklich.
Eine Famile in Riga, die nach dem 1. Weltkrieg zur deutschen Minderheit
gehört; zwei Brüder steigen in der Rechten Bewegung ein und finden
schnell Ersatz für ihre mangelnden Lebensvisionen. Ihre
Adoptivschwester, die für beide ein Lebensmittelpunkt wird, hatte
jüdische Eltern. Das stellt sich erst nach und nach heraus. Das Drama
entfaltet sich und das schlaue an der Geschichte ist, dass die Leser*in
gebannt ist, von den Entwicklungen des Nationalsozialismus im Osten, den
karrieresüchtigen Männern, die sich im Untergang treiben lassen, und alle
und sich selbst ständig verraten, nur um zu überleben, bis in die junge
Bundesrepublik hinein, führt die Geschichte, die SS und die CIA und und und.
Hut ab.
Dann liebte ich "Memories of the Future" von Siri Hustvedt (auf Deutsch unter dem Titel Damals bei Rowohlt €24, erschienen), weil sie so toll SCHREIBT, und den Leser versteht und mitnimmt. Die New York Sache war natürlich für mich irre, weil ich auch damals da rum hing. Und
dieses Suchen nach dem, was ist. Ich bin jetzt erwachsen und das
Spiel mit dem Gedächtnis und der Verschiebung und die Unzuverlässlichkeit
der Erinnerung, loved it.
Sasa Stanisic war wieder in Hochform, mit "Herkunft" (Luchterhand, €22), und ich liebe diese
memoirenähnliche Romane, mit viel Geschichte und Gegenwart und allem,
und auch er, einer der genialsten Erzähler.
Sally Rooney wird jetzt von allen gelesen, und das ist toll! "Normal People" hat den British Book Award als Fiction Book of the Year
gewonnen, ihre Sprache ist GLASKLAR.
Fein geschnitzt und unaufgeregt, wie Mundspülung, aber lecker. Tolle
irische Coming of Age Geschichte, sehr feine Protagonisten. Ihr erster
Roman "Gepräche mit Freunden" ist jetzt auf Deutsch bei Luchterhand
erchienen, Zoe findet es großartig.
Elif Shafak, "Unerhörte Stimmen" (Kein & Aber, €24) mochte ich auch, weil ich die Kultur,
die sie beschreibt, die so zwiespältig, aber sinnlich und fremd ist,
faszinierend finde. Und sie steht immer auf der Seite der Schwachen,
oder der Individualisten, oder der Kreativen unter uns.
Meine Favoritin von 2018, Anja Kampmann, "Wie hoch die Wasser steigen" kommt
jetzt als Taschenbuch, vielleicht bekommt sie bald einen großen Preis. Sie hat's
verdient.
Oder wir laden sie zu einer Lesung ein:))
Liebste Grüße,
Jessica
(c) Jacintha Nolte |
Liebe Susanne,
lang ist's her, dass ich Dir meine Lesegenüsse erzählt habe,
es ist wieder an der Zeit:
Also Chris Kraus , "Das kalte Blut" (Diogenes €32) , hatte ich vor Weihnachten schon
gelesen, und deswegen wurde es viel von mir empfohlen, für den
Tannenbaum, weil, es so unglaublich gut ist. Hatte nichts zu meckern,
wirklich.
Eine Famile in Riga, die nach dem 1. Weltkrieg zur deutschen Minderheit
gehört; zwei Brüder steigen in der Rechten Bewegung ein und finden
schnell Ersatz für ihre mangelnden Lebensvisionen. Ihre
Adoptivschwester, die für beide ein Lebensmittelpunkt wird, hatte
jüdische Eltern. Das stellt sich erst nach und nach heraus. Das Drama
entfaltet sich und das schlaue an der Geschichte ist, dass die Leser*in
gebannt ist, von den Entwicklungen des Nationalsozialismus im Osten, den
karrieresüchtigen Männern, die sich im Untergang treiben lassen, und alle
und sich selbst ständig verraten, nur um zu überleben, bis in die junge
Bundesrepublik hinein, führt die Geschichte, die SS und die CIA und und und.
Hut ab.
Dann liebte ich "Memories of the Future" von Siri Hustvedt (auf Deutsch unter dem Titel Damals bei Rowohlt €24, erschienen), weil sie so toll SCHREIBT, und den Leser versteht und mitnimmt. Die New York Sache war natürlich für mich irre, weil ich auch damals da rum hing. Und
dieses Suchen nach dem, was ist. Ich bin jetzt erwachsen und das
Spiel mit dem Gedächtnis und der Verschiebung und die Unzuverlässlichkeit
der Erinnerung, loved it.
Sasa Stanisic war wieder in Hochform, mit "Herkunft" (Luchterhand, €22), und ich liebe diese
memoirenähnliche Romane, mit viel Geschichte und Gegenwart und allem,
und auch er, einer der genialsten Erzähler.
Sally Rooney wird jetzt von allen gelesen, und das ist toll! "Normal People" hat den British Book Award als Fiction Book of the Year
gewonnen, ihre Sprache ist GLASKLAR.
Fein geschnitzt und unaufgeregt, wie Mundspülung, aber lecker. Tolle
irische Coming of Age Geschichte, sehr feine Protagonisten. Ihr erster
Roman "Gepräche mit Freunden" ist jetzt auf Deutsch bei Luchterhand
erchienen, Zoe findet es großartig.
Elif Shafak, "Unerhörte Stimmen" (Kein & Aber, €24) mochte ich auch, weil ich die Kultur,
die sie beschreibt, die so zwiespältig, aber sinnlich und fremd ist,
faszinierend finde. Und sie steht immer auf der Seite der Schwachen,
oder der Individualisten, oder der Kreativen unter uns.
Meine Favoritin von 2018, Anja Kampmann, "Wie hoch die Wasser steigen" kommt
jetzt als Taschenbuch, vielleicht bekommt sie bald einen großen Preis. Sie hat's
verdient.
Oder wir laden sie zu einer Lesung ein:))
Liebste Grüße,
Jessica
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mo – fr 10.00 uhr - 19.00 uhr
sa 10.00 uhr - 16.00 uhr
buchhandlung ebertundweber
rhys martin und jessica ebert gbr
falckensteinstraße 44
10997 berlin
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