Heute also. Es ist nicht wirklich viel geschehen.
Ich war arbeiten. Einige meiner KollegInnen waren auch da. Wir haben alle sehr darauf geachtet, dass wir Abstand zueinander halten. 2 Meter.
Es war schön, sie zu sehen. Ich merke, wie ein großer Teil meines sozialen Lebens sich normalerweise dort abspielt. Ich nehme aber auch wahr, dass ich soviel soziales Leben für mich nicht brauche, um froh zu sein. Ich kann vieles vom Homeoffice aus machen und werde vielleicht noch einmal diese Woche mit dem Fahrrad zum Büro fahren.
Die neuen Bestimmungen für Berlin sind seit gestern Abend raus und ich kann mit ihnen sehr gut leben. Sie verlangen mir nicht wirklich soviel ab, was ich nicht in meinem normalen Leben praktiziere. Ich gehe so gut wie nie aus. Ich treffe mich sehr selten mit größeren Gruppen. Dafür mache ich gerne Spaziergänge, allein oder zu zweit. Weil ich soviel schreibe, sitze ich den größten Teil der mir verfügbaren Zeit allein an irgendeinem Tisch herum. Das kann ich jetzt machen, ohne mich dafür entschuldigen zu müssen. Man kann wohl sagen: wer von Natur aus gerne allein ist, der ist gerade etwas im Vorteil.
Unsere Kanzlerin ist in Quarantäne und es gibt Menschen, die sich darüber einen Ast freuen.
Cem Özdemir hat Corona und es gibt Menschen, die sich darüber einen Ast freuen.
Die, die sich da hämisch freuen, sind nicht die, auf die wir uns hier in dieser Situation gerade verlassen oder stützen können. Ich hoffe, dass wir uns das merken. Bei den nächsten Wahlen und auch sonst.
Als ich mit meinem Fahrrad heute zwischen Kreuzberg und Mitte unterwegs war, ist mir aufgefallen, dass die Straßen noch leerer waren als Freitag, und dass die Menschen sich komplett an die vorgegebenen Regeln halten. Es wirkte auf mich sogar so, als würden wir da langsam so ein bisschen reinwachsen und nach der Berliner Gereiztheit gab es heute, zumindest in meinem Leben, mehrere Situationen, wo man sich gegenseitig den Vortritt ließ, um den Abstand nicht zu gefährden und dabei wurde sehr viel Danke und Blickkontakt und herzliches Lächeln ausgetauscht. Das hat mich glücklich gemacht. Manchmal, bei einem besonders netten Kontakt, hatte ich den kurzen Impuls (Achtung, das Rheinland schlägt wieder durch), schonmal nach der Telefonnummer zu fragen. Wenn all das, was gerade geschieht, etwas ist, das wir in sehr langen Gesprächen in einem Biergarten besprechen und verarbeiten müssen, dann könnte man auch jene Menschen dazu laden, mit denen man besonders herzlich Abstand gehalten hat.
Eine Freundin von mir sitzt mit ihrer Familie in Kathmandu fest und weiß noch nicht genau, wie sie zurück in die USA kommen soll. Ich whatsappe mit ihr fast täglich. Was mir durch den Kontakt zu ihr auch noch einmal sehr bewusst wird: Wie viele Menschen in Ländern wie Nepal sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben. Sie werden diese Krise nicht mit Kurzarbeitergeld oder staatlichen Hilfen überbrücken können. Sie werden sie möglicherweise gar nicht überbrücken, weil sie schon heute nicht wissen, was sie morgen essen werden. Denn Tourismus ist eine Haupteinnahmequelle dort.
Die Stimmung und die Hoffnung meiner Freundin auf einen Weg nachhause geht hoch und runter und ich hoffe, dass sie bald einen Weg findet. Denn es wird für Fremde gerade überall immer schwieriger, noch einen Unterschlupf in einem anderen Land zu finden.
Das empfinde ich von der Geste her als sehr schwierig zu schlucken. Die Nordseeinseln schicken alle nachhause. Solche Meldungen hört man täglich, wo Orte, Städte, Gebiete für alle geschlossen werden, die dort nicht wohnen. Was ist mit denen, die nirgendwo wohnen?
Wie bleibt man zuhause, wenn man kein Zuhause hat?
Meine ältere Tochter arbeitet in einer Werbeagentur, die sich nebenbei auch sozial engagiert: für Obdachlose. One warm winter. Vielleicht findet Ihr es in Euch, für diese Menschen, deren Isolation gerade jetzt so besonders deutlich wird, ein paar Groschen zu spenden. Es gibt auf der Seite auch den Hashtag #helpfromhome Er steht für eine Zusammenarbeit von One warm Winter und Karunafamily. Die haben eine Taskforce gegründet, um Obdachlosen in Berlin jetzt zu helfen. Ihr könnt für sie spenden, jetzt, genau in dieser Situation. Hier ist, der Einfachheit halber, nochmal der direkte Link zur gemeinsamen Spendenaktion auf Better Place.
Ragazzi, #tuttoandràbene . Bleibt gesund. Macht es Euch so schön es geht und verliert den Mut nicht. Stress ist soooo schlecht fürs Immunsystem. Ich mache jetzt Yoga mit Adrienne, Yoga for Change and Drain und dann schaue ich Modern Love, Folge 4. May the force be with you 💪
Ich war arbeiten. Einige meiner KollegInnen waren auch da. Wir haben alle sehr darauf geachtet, dass wir Abstand zueinander halten. 2 Meter.
Es war schön, sie zu sehen. Ich merke, wie ein großer Teil meines sozialen Lebens sich normalerweise dort abspielt. Ich nehme aber auch wahr, dass ich soviel soziales Leben für mich nicht brauche, um froh zu sein. Ich kann vieles vom Homeoffice aus machen und werde vielleicht noch einmal diese Woche mit dem Fahrrad zum Büro fahren.
Die neuen Bestimmungen für Berlin sind seit gestern Abend raus und ich kann mit ihnen sehr gut leben. Sie verlangen mir nicht wirklich soviel ab, was ich nicht in meinem normalen Leben praktiziere. Ich gehe so gut wie nie aus. Ich treffe mich sehr selten mit größeren Gruppen. Dafür mache ich gerne Spaziergänge, allein oder zu zweit. Weil ich soviel schreibe, sitze ich den größten Teil der mir verfügbaren Zeit allein an irgendeinem Tisch herum. Das kann ich jetzt machen, ohne mich dafür entschuldigen zu müssen. Man kann wohl sagen: wer von Natur aus gerne allein ist, der ist gerade etwas im Vorteil.
Unsere Kanzlerin ist in Quarantäne und es gibt Menschen, die sich darüber einen Ast freuen.
Cem Özdemir hat Corona und es gibt Menschen, die sich darüber einen Ast freuen.
Die, die sich da hämisch freuen, sind nicht die, auf die wir uns hier in dieser Situation gerade verlassen oder stützen können. Ich hoffe, dass wir uns das merken. Bei den nächsten Wahlen und auch sonst.
Als ich mit meinem Fahrrad heute zwischen Kreuzberg und Mitte unterwegs war, ist mir aufgefallen, dass die Straßen noch leerer waren als Freitag, und dass die Menschen sich komplett an die vorgegebenen Regeln halten. Es wirkte auf mich sogar so, als würden wir da langsam so ein bisschen reinwachsen und nach der Berliner Gereiztheit gab es heute, zumindest in meinem Leben, mehrere Situationen, wo man sich gegenseitig den Vortritt ließ, um den Abstand nicht zu gefährden und dabei wurde sehr viel Danke und Blickkontakt und herzliches Lächeln ausgetauscht. Das hat mich glücklich gemacht. Manchmal, bei einem besonders netten Kontakt, hatte ich den kurzen Impuls (Achtung, das Rheinland schlägt wieder durch), schonmal nach der Telefonnummer zu fragen. Wenn all das, was gerade geschieht, etwas ist, das wir in sehr langen Gesprächen in einem Biergarten besprechen und verarbeiten müssen, dann könnte man auch jene Menschen dazu laden, mit denen man besonders herzlich Abstand gehalten hat.
Eine Freundin von mir sitzt mit ihrer Familie in Kathmandu fest und weiß noch nicht genau, wie sie zurück in die USA kommen soll. Ich whatsappe mit ihr fast täglich. Was mir durch den Kontakt zu ihr auch noch einmal sehr bewusst wird: Wie viele Menschen in Ländern wie Nepal sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben. Sie werden diese Krise nicht mit Kurzarbeitergeld oder staatlichen Hilfen überbrücken können. Sie werden sie möglicherweise gar nicht überbrücken, weil sie schon heute nicht wissen, was sie morgen essen werden. Denn Tourismus ist eine Haupteinnahmequelle dort.
Die Stimmung und die Hoffnung meiner Freundin auf einen Weg nachhause geht hoch und runter und ich hoffe, dass sie bald einen Weg findet. Denn es wird für Fremde gerade überall immer schwieriger, noch einen Unterschlupf in einem anderen Land zu finden.
Das empfinde ich von der Geste her als sehr schwierig zu schlucken. Die Nordseeinseln schicken alle nachhause. Solche Meldungen hört man täglich, wo Orte, Städte, Gebiete für alle geschlossen werden, die dort nicht wohnen. Was ist mit denen, die nirgendwo wohnen?
Wie bleibt man zuhause, wenn man kein Zuhause hat?
Meine ältere Tochter arbeitet in einer Werbeagentur, die sich nebenbei auch sozial engagiert: für Obdachlose. One warm winter. Vielleicht findet Ihr es in Euch, für diese Menschen, deren Isolation gerade jetzt so besonders deutlich wird, ein paar Groschen zu spenden. Es gibt auf der Seite auch den Hashtag #helpfromhome Er steht für eine Zusammenarbeit von One warm Winter und Karunafamily. Die haben eine Taskforce gegründet, um Obdachlosen in Berlin jetzt zu helfen. Ihr könnt für sie spenden, jetzt, genau in dieser Situation. Hier ist, der Einfachheit halber, nochmal der direkte Link zur gemeinsamen Spendenaktion auf Better Place.
das ist Prag, das Bild hat keinen Bezug zum Text, außer dass ich mit meiner Freundin, die gerade in Kathmandu festsitzt, in 2018 für einen Tag spontan dort war. Thinking of you, Annette 💗 |
Ragazzi, #tuttoandràbene . Bleibt gesund. Macht es Euch so schön es geht und verliert den Mut nicht. Stress ist soooo schlecht fürs Immunsystem. Ich mache jetzt Yoga mit Adrienne, Yoga for Change and Drain und dann schaue ich Modern Love, Folge 4. May the force be with you 💪
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