"You shall know the truth, and the truth shall make you odd."
Dieses Zitat von Flannery O'Connor, die heute Geburtstag hat, knüpft gut an das an, was ich gestern geschrieben habe. Deshalb steht es hier gleich zu Anfang.
Flannery O'Connor wäre 95 Jahre alt geworden. Ihr Buch Keiner Menschenseele kann man noch trauen klingt wie etwas, das man jetzt eventuell lesen, oder auch gerade nicht lesen sollte. Je nachdem, wie man drauf ist. Hier ein toller Artikel darüber von 2018, Deutschlandfunk. Es ist im Arche Literaturverlag erschienen.
Es gibt eine Website, die heißt The Delhi Walla. Eigentlich ist sie wie eine Enzyklopädie von New Delhi. Allerdings hat der Herausgeber jetzt alle, die möchten, aufgerufen, einen Text und ein Selfie zu ihm zu schicken. Der Beginn des Textes soll lauten: I close my eyes in my self isolation from Corona and I see....
Dies ist, was ich geschrieben habe:
I close my eyes in my self isolation of Corona, and I see a guy, who is wearing a black tutu. He scares me. Because he screams and he wants to attack somebody, anybody, for fighting the panic, this situation creates in him. His body is too small to contain his fear. On the almost empty street, he runs as fast as lightning and tries to catch the car in front of him. All the while screaming bloody hell.
Dieses Zitat von Flannery O'Connor, die heute Geburtstag hat, knüpft gut an das an, was ich gestern geschrieben habe. Deshalb steht es hier gleich zu Anfang.
Flannery O'Connor wäre 95 Jahre alt geworden. Ihr Buch Keiner Menschenseele kann man noch trauen klingt wie etwas, das man jetzt eventuell lesen, oder auch gerade nicht lesen sollte. Je nachdem, wie man drauf ist. Hier ein toller Artikel darüber von 2018, Deutschlandfunk. Es ist im Arche Literaturverlag erschienen.
Es gibt eine Website, die heißt The Delhi Walla. Eigentlich ist sie wie eine Enzyklopädie von New Delhi. Allerdings hat der Herausgeber jetzt alle, die möchten, aufgerufen, einen Text und ein Selfie zu ihm zu schicken. Der Beginn des Textes soll lauten: I close my eyes in my self isolation from Corona and I see....
Dies ist, was ich geschrieben habe:
I close my eyes in my self isolation of Corona, and I see a guy, who is wearing a black tutu. He scares me. Because he screams and he wants to attack somebody, anybody, for fighting the panic, this situation creates in him. His body is too small to contain his fear. On the almost empty street, he runs as fast as lightning and tries to catch the car in front of him. All the while screaming bloody hell.
I close my eyes and see my fingertips touching the L the O
the V the E and it is like an empty hollow universe, as long as people do not
understand to stay away from each other and what it means to others, if they
do.
The streets are not empty.
But they are too empty for the guy in the black tutu.
He does not find the distraction from himself, he needs so
desperately, so he looses his mind.
Denn ich muss immer noch an den Menschen von gestern denken, den mit dem schwarzen Tutu.
Ansonsten, was war heute sonst so? Ich wasche mir meine Hände so häufig mit Seife, dass sie mittlerweile aussehen wie die Hände einer 80jährigen und sie fangen an, rissig zu werden.
Ich war wieder im Bioladen meines Vertrauens. Ein Schild: Bitte immer nur 5 Kunden gleichzeitig. Es war eine Kundin drin, allerdings 5 Leute, die im Bioladen arbeiten. In jedem Gang stand einer und räumte irgendwas hin oder her. Es war relativ schwierig, Abstand zu halten. Aber es ging, wenn man nicht akribisch auf 2 Metern bestand. Als das Telefon klingelte, ging niemand der fünf ran. Irgendwie waren alle zu beschäftigt mit was wichtigem. Regale einräumen, umräumen, abstauben. Einer stand sogar an der Kasse. Er trug eine 1a Gesichtsmaske mit Filter. Es hat mich irgendwie gefreut, dass sie sich noch genauso verhalten wie vor Corona. #Lieblingsladen #BerlinerCharme
Die Freundin der Nachbarin, die unter mir wohnt, verließ gegen 11 Uhr am hellichten Morgen die Wohnung mit einem Kuchen und zig Luftballons, auf denen Happy Birthday stand. Sie kämpfte mit den Luftballons und dem Türschloss und kam mir dabei sehr nah. Vor der Tür standen zwei ihrer Freundinnen und warteten auf sie. Auch sie standen sehr nah an der Tür.
Ich fühlte mich kurz wie ein Blockwart und wollte ihnen erklären, dass sie 1. Abstand halten sollten von mir und sich 2. nicht zu dritt treffen können und überhaupt, "feiert ihr jetzt etwa irgendwo eine Geburtstagsparty? das geht gar nicht, das wisst ihr, oder?"
Gott sei Dank habe ich mich zusammen gerissen und die Klappe gehalten. Herrjeh, noch keine Woche Ausgangsbeschränkungen und ich mutiere schon zum Blockwart.
Demnächst liege ich mit dem Fernglas im Fenster.
Wie meine Großmutter. Sie stand immer hinter der Gardine und teilte uns mit, wer vorbei ging, was er trug, mit wem er sprach, wie er aussah, gerne auch mit Fragen wie: Was macht der denn um die Uhrzeit mit der Tasche? War der etwa schon wieder in Köln? Der fährt aber oft nach Köln! Der war doch erst am Mittwoch in Köln.
Sie dachte, man sähe sie nicht, aber weil sie die Gardine immer so ein wenig nach unten zog, sah man sie sehr wohl und sehr deutlich.
Genau so werde ich werden, wenn die Coronasache noch lange anhält.
Verdammt!
Aber wisst Ihr, Euch kann ich es einfach sagen, denn, siehe oben: dies ist hier ein Raum für die Wahrheit und die Wahrheit lässt einen manchmal ganz schön sonderbar erscheinen.
Heute habe ich ansonsten nicht viel gemacht: Homeoffice, Drosten Podcast gehört (der mich unglaublich beruhigt hat, Deutschland hat die Sache gar nicht so schlecht im Griff, tolle Solidarität, wenig Todesfälle im Vergleich zu anderen, bisher, immer vorsichtig bleiben, der Zeitpunkt für Euphorie ist noch nicht erreicht, noch lange nicht), gekocht, geduscht. Gleich seh ich mir noch einen Film an und das wars für heute.
Und Ihr so?
Bleibt gesund! Bleibt zuhause! Bleibt gut gelaunt Ragazzi und Companeros! #tuttoandràbene
(c) Susanne Becker
Ansonsten, was war heute sonst so? Ich wasche mir meine Hände so häufig mit Seife, dass sie mittlerweile aussehen wie die Hände einer 80jährigen und sie fangen an, rissig zu werden.
Ich war wieder im Bioladen meines Vertrauens. Ein Schild: Bitte immer nur 5 Kunden gleichzeitig. Es war eine Kundin drin, allerdings 5 Leute, die im Bioladen arbeiten. In jedem Gang stand einer und räumte irgendwas hin oder her. Es war relativ schwierig, Abstand zu halten. Aber es ging, wenn man nicht akribisch auf 2 Metern bestand. Als das Telefon klingelte, ging niemand der fünf ran. Irgendwie waren alle zu beschäftigt mit was wichtigem. Regale einräumen, umräumen, abstauben. Einer stand sogar an der Kasse. Er trug eine 1a Gesichtsmaske mit Filter. Es hat mich irgendwie gefreut, dass sie sich noch genauso verhalten wie vor Corona. #Lieblingsladen #BerlinerCharme
Die Freundin der Nachbarin, die unter mir wohnt, verließ gegen 11 Uhr am hellichten Morgen die Wohnung mit einem Kuchen und zig Luftballons, auf denen Happy Birthday stand. Sie kämpfte mit den Luftballons und dem Türschloss und kam mir dabei sehr nah. Vor der Tür standen zwei ihrer Freundinnen und warteten auf sie. Auch sie standen sehr nah an der Tür.
Ich fühlte mich kurz wie ein Blockwart und wollte ihnen erklären, dass sie 1. Abstand halten sollten von mir und sich 2. nicht zu dritt treffen können und überhaupt, "feiert ihr jetzt etwa irgendwo eine Geburtstagsparty? das geht gar nicht, das wisst ihr, oder?"
Gott sei Dank habe ich mich zusammen gerissen und die Klappe gehalten. Herrjeh, noch keine Woche Ausgangsbeschränkungen und ich mutiere schon zum Blockwart.
Demnächst liege ich mit dem Fernglas im Fenster.
Wie meine Großmutter. Sie stand immer hinter der Gardine und teilte uns mit, wer vorbei ging, was er trug, mit wem er sprach, wie er aussah, gerne auch mit Fragen wie: Was macht der denn um die Uhrzeit mit der Tasche? War der etwa schon wieder in Köln? Der fährt aber oft nach Köln! Der war doch erst am Mittwoch in Köln.
weil heute nix war, ein Foto von letztens, blühende Bäume in Treptow |
Genau so werde ich werden, wenn die Coronasache noch lange anhält.
Verdammt!
Aber wisst Ihr, Euch kann ich es einfach sagen, denn, siehe oben: dies ist hier ein Raum für die Wahrheit und die Wahrheit lässt einen manchmal ganz schön sonderbar erscheinen.
Heute habe ich ansonsten nicht viel gemacht: Homeoffice, Drosten Podcast gehört (der mich unglaublich beruhigt hat, Deutschland hat die Sache gar nicht so schlecht im Griff, tolle Solidarität, wenig Todesfälle im Vergleich zu anderen, bisher, immer vorsichtig bleiben, der Zeitpunkt für Euphorie ist noch nicht erreicht, noch lange nicht), gekocht, geduscht. Gleich seh ich mir noch einen Film an und das wars für heute.
Und Ihr so?
Bleibt gesund! Bleibt zuhause! Bleibt gut gelaunt Ragazzi und Companeros! #tuttoandràbene
(c) Susanne Becker
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