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Corona Tagebuch (5)

And the people stayed home. And read books, and listened, and rested, and exercised, and made art, and played games, and learned new ways of being, and were still.
And listened more deeply.
Some meditated, some prayed, some danced.
Some met their shadows.
And the people began to think differently.
And the people healed.
And, in the absence of people living in ignorant, dangerous, mindless, and heartless ways, the earth began to heal.
And when the danger passed, and the people joined together again, they grieved their losses, and made new choices, and dreamed new images, and created new ways to live 
and heal the earth fully, as they had been healed.


Dies hat mir meine Tochter heute morgen geschickt. Es ist ein Zitat, das einer gewissen Kitty O'Meara zugeschrieben wird, über die ich nichts weiß. Aber das spielt auch keine Rolle.
Denn dieses Zitat ist so tief und bedeutungsvoll und birgt soviel Energie und Möglichkeit, sich einer heilenden anstatt einer panischen Perspektive zuzuwenden, dass ich es in jedem Fall teilen wollte.
Ich bin heute zuhause und plötzlich fällt soviel von mir ab. Mir wird bewusst, wie
an der Sophienkirche, Berlin Mitte
viel panische Energie in dieser Stadt in der Luft hängt und ich war erleichtert, nicht hinaus zu müssen.
Heute muss ich mit meiner jüngeren Tochter noch einen Plan erarbeiten, wie sie die vielen Hausaufgaben, die ihre Lehrerinnen schicken, sinnvoll machen kann. 
Diese sind ja auch eine Hilfe, sich in der Ausnahmesituation eine Art Alltag zu strukturieren.
(1 Stunde später: Meine Überlegungen haben sich erledigt! Gerade mit ihr telefoniert. Sie macht seit 1 Stunde Hausaufgaben und ist fest entschlossen, die 26 Blätter der Lehrerinnen bis heute Abend fertig zu haben. Ich so: dann geh aber zwischendurch mal in die Sonne. Sie so: tja, aber dann nehme ich die Sachen mit und mache draußen weiter.
Deutschland, deine Zukunft sitzt unter anderem an einem Kreuzberger Schreibtisch. Da ist Hoffnung!!!) Thank God for the Internet. Obwohl ich mir eine Nachrichtensperre verhängt habe und mich jedes kurze Nachschauen bei einem Social Netzwerk anspannt.

Dies ist keine Zeit für Rechthaberei.
Es ist eine Zeit für Milde und Freundlichkeit und Stille. Es ist eine Zeit für Innenschau. Ich merke, wie heute der Wunsch nach Konzentration in mir aufsteigt, nach einem Ende der unnötigen Ablenkungen. Unser ganzes Leben steht gerade still, da müssen wir auch nicht mehr perfekt funktionieren. Da dürfen wir einfach stehen bleiben und uns erst einmal orientieren. Ein paar Tage Ruhe, Yoga machen, nicht panisch planen, sondern abwarten, welche Pläne sich von selbst entrollen.

Ich wünsche allen, die durch diese Krise in eine existentielle Not kommen, ihre Geschäfte schließen müssen, Kurzarbeit, nichts mehr verkaufen etc., dass sie eine Lösung finden, Hilfe und innere Ruhe. Zum Beispiel meine Freundin Maria, von der ich vor ein paar Tagen berichtete, die ihren Laden gestern Abend geschlossen hat. Aber sie wird vermutlich ab der nächsten Woche zwei Tage Pick up starten. Ihr Essen ist so gut. Wenn es so weit ist, sage ich Euch Bescheid. Ein bisschen Comfort Food aus Kreuzberg. 

My heart goes out to you. Maria and everybody. 
Und hier eine Nachricht an meine LeserInnen: wehe, Ihr kauft bei Amazon! Das geht gar nicht. Die sollen jetzt wirklich diejenigen sein, die von dieser globalen Krise profitieren? Ehrlich jetzt? Bestellt bei Euren Locals! Sehr viele Läden haben Bestelldienste. Hier eine Liste von Stil in Berlin von Läden, bei denen man bestellen kann.
Zum Beispiel kann man es auch beim Buchladen meines Vertrauens: ebertundweber
Sie liefern nachhause, solange es nicht zu weit ist. Meldet Euch bei Ihnen.

Erst jetzt weiß ich zu schätzen, wie privilegiert ich mit meiner Arbeit bin. Ich kann sie zu einem großen Teil von zuhause aus erledigen und muss mir keine Sorgen um mein Gehalt machen. 

Meine Schreibfreundin aus Richmond/Virginia, Valley Haggard, postete heute auf Facebook, dass jeder von ihr eine Postkarte bekommt, der ihr seine Adresse mailt.
Solche Aktionen Leute😍, einfach nur LIEBE. Deshalb: wenn einer von Euch Post mag, schreibt mir Eure Adressen. Ich habe auch noch massig Postkarten irgendwo in der Schublade. Oder ich bastel Euch welche. So wie Herta Müller, die ganze Collagenbände mittlerweile füllt mit dem, was einmal als Unzufriedenheit mit herkömmlichen Postkarten begann.
Und dann noch das, und dann bin ich auch fertig für heute: Mein allerliebster Freund Robert aus dem Burgenland, mit dem ich eigentlich gerade an einem gemeinsamen Buch arbeite, sandte mir dies.
Supermarkt im Burgenland heute (c) Robert Davis

#flattenthecurve #dontbestupid #Yomequedoencasa #tuttoandrabene

Stay healthy companeras and ragazzi. Love to everybody 💙

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