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Corona Tagebuch (46)


Der Dom, der Fernsehturm, der Himmel, Berlin Ende April 2020, #Coronatimes
"Most of us don't wanna change.
I mean, why should we.....
We keep being ourselves, but hopefully better versions of ourselves.
But what happens when an event occurs, that is so catastrophic, that you just change?"


-Nick Cave, in dem Film One more time with Feeling, der nach dem Unfalltod seines Sohnes gedreht wurde und den Umgang mit Trauer und Verlust, mit einer Katastrophe schildert, die alles verändert.
Dieser Film ist groß und er hat mich Nick Cave wirklich entdecken lassen. Dieser Typ ist klug und arbeitet an sich und wächst ständig und teilt es, teilt alles, was er weiß. Natürlich meditiert er auch, das muss man vermutlich gar nicht erwähnen. Es hat mich beeindruckt, wie weit er sich entwickeln kann und es hat mich in den letzten Jahren immer wieder inspiriert, auch Dinge von ihm zu lesen. Es gibt die Red Hand Files, in denen er Fragen von Leuten schriftlich beantwortet. Da sind wahre Diamanten dabei. Philosophie in Bestform.

Heute war in der taz ein Interview mit Karl Lauterbach und er sagte darin, dass nicht davon auszugehen ist, dass nach den Sommerferien der normale Schulbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Wir müssen lernen, Schule vollkommen neu zu organisieren.
Aber das ist ja eine riesige Chance! Denn Schule, wie sie bisher organisiert war, entsprach doch in vielem überhaupt nicht dem, was Kinder brauchen. Sie entsprach dem, was die Wirtschaft braucht. Man sieht ja auch gerade sehr gut, wie Kinder keine Rolle spielen, oder nur eine marginale. Es wird lauter über die Öffnung von Gartencentern und Baumärkten debattiert, als darüber, was es für Kinder bedeutet, seit Wochen kein soziales Umfeld mehr zu haben. Wenn über die Schulöffnung gesprochen wird, dann eher vor dem Hintergrund der mangelnden Betreuung, der Gefahr, die Abschlüsse nicht zu schaffen, der Gefahr, den Stoff nicht nachholen zu können. Per Zoom und Mail und was weiß ich werden die Kinder in dieser Pandemie auch noch ohne Schule komplett unter Stress gesetzt, anstatt sich als Gesellschaft zu überlegen, was sie wirklich brauchen, um gesund durch diese geschichtliche Epoche zu kommen, die eben nicht nach den Sommerferien nur ein böser Traum gewesen sein wird. Gibt es überhaupt jemanden, der sich da ein Konzept überlegen will? Kann? Wer hat dazu wirklich die Kompetenz?

Vor Jahren sah ich den Film Alphabet. "We have the power of imagination. But I believe, we systematically destroy this capacity in our children."


In diesem Film wird gezeigt, dass die Ausrichtung des Schulsystems auf die Bedürfnisse der Ökonomie falsch ist und sie zeigt Alternativen, die einen wirklich glücklich machen. Schule anders denken. Warum nicht freier, wilder, die Imagination fütternd, statt austrocknend. Wäre die Chance, JETZT!
Schaut Euch den Film an. Er macht wirklich sehr glücklich. Also, es ging mir wenigstens so.

Ach, und dann noch das Highlight des Tages: Der Probebetrieb kann beginnen. Die Baubehörde gab 👍 für den BER.
Keine Ahnung, in welchem Lalaland sie alle leben, aber in ihm wird wieder soviel geflogen, man kann es sich gar nicht vorstellen! Überallhin! Ab Oktober, mit wahnsinnig vielen Flugzeugen. Klima hin, Planet her, Pandemie? war das war?. Hey, Ihr Boys mit Eurem Flughafen, irgendwie kommt ihr zu spät. Oder zu früh?

In diesem Sinne: neue Wege gehen, schön an den Planeten denken und wenn ihr dabei seid, tragt ab und an mal einen Eimer Wasser zu den bereits jetzt so durstigen Bäumen, als wäre es Ende August und wir hätten einen verdammt langen, heißen Sommer hinter uns. Aber nein: den haben wir ja noch vor uns. Also: Bäume trinken lassen und im Garten und auf den Balkonen Trinkgelegenheiten für Bienen und Vögel aufstellen, okay?🐤🐦🐝🐞 Sie freuen sich darüber!

Habt noch einen schönen Abend, bleibt gesund, haltet Abstand, treibt Euch nicht herum. May the force be with you 💪

(c) Susanne Becker




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