Seit heute dürfen die Kinder in Spanien zum ersten Mal seit fünf Wochen für eine Stunde raus. In Begleitung eines Erwachsenen.
In Spanien darf man generell nur raus, um zum einkaufen zu gehen, zum Arzt oder in die Apotheke. Und wehe, Du wirst zu weit von zuhause weg erwischt.
Und wehe, Du hast keinen Einkauf oder Kassenbon dabei.
Mit dem Hund dürfen sie raus, aber nur im Umkreis von 50 Meter um ihr Haus.
Wie gesagt, Kinder durften seit fünf Wochen nicht raus.
Die Wohnungen sind enger, dichter belegt, kleiner als in Deutschland.
Es gibt nicht so viele Eigenheime.
Sie haben den Strand vor der Tür, dürfen aber nicht hin.
Spanier posten keine Fotos von leeren Städten, und wenn, dann sind die Fotos aus ihrem Fenster heraus aufgenommen. Keine langen Spaziergänge durch die ganze Stadt, auf denen man sich Gedanken machen kann über das Elend des Lockdowns.
All diese Gedanken kann man sich in den eigenen vier Wänden machen.
Wo sich schon die Gedanken aller anderen Bewohner stauen.
Ich erwähnte bereits gestern: es wären die idealen Lebensumstände für meine Oma gewesen, die sie auch konsequent jahrzehntelang realisierte, ohne jede Pandemie. Sonst kenne ich kaum jemanden, dem das gefällt.
Nicht ein Spanier hat bislang in meiner Timeline irgendetwas negatives gepostet. Alle, die ich kenne, stehen wie selbstverständlich hinter diesen Maßnahmen.
#Fakt #rolemodel #yoentrenoencasa
Ich hörte heute morgen mal wieder einen Talk von Joseph Goldstein, in dem er unter anderem von einer Situation berichtete, in der seine Nerven extrem strapaziert wurden, weil die Umstände das, was er eigentlich wollte, komplett konterkarierten (das normale Leben halt!) und wie er Tage und Wochen auf seinem Kissen saß und sich darüber ausließ, wie schrecklich das alles war. Bis er irgendwann endlich aufmerkte: Hallo, das ist ja nur Gejammere, mein Jammer Ego macht sich hier gerade breit. Das war der Beginn davon, dass er es ändern konnte und die Umstände entspannter sehen konnte. Das war dann auch der Moment, in dem er mit seiner Meditationspraxis wieder einen Schritt weiter kam.
Heute habe ich meine Steuer beendet und abgeschickt. 🎉
Es war der perfekte Homeoffice Tag. Eigentlich der erste, so richtige, während dieser komischen Zeit. Ich habe auch noch eine Datenschutzerklärung für die Arbeit verfasst und der jüngeren Tochter bei den Hausaufgaben geholfen. Zwanzig Seiten für sie abtippen. Eine Arbeit über eine koreanische Band, die Lebensgeschichten der sieben Mitglieder sowie die Bandgeschichte. Ich saß den ganzen Tag mehr oder weniger am Schreibtisch.
Als ich auf den Balkon trat, stellte ich fest, dass es dort umwerfend nach Flieder riecht. Der riesige Fliederbaum blüht lila und erinnert mich an meinen Garten, wo ich genau so einen auch hatte.
Ich bin heute nirgendwo gewesen. Mein Wunsch, irgendwo hin zu gehen, wird immer schwächer. Was ich nicht schlimm finde. Wenn ich mich gerade sehne, dann nicht nach etwas hier, sondern eher nach einem Spaziergang am Strand, in Andalusien. Ich werde dort wohl dieses Jahr nicht mehr hinkommen.
Solange ich also nicht nach Mojacar kann, gehe ich vielleicht bald doch wieder hier spazieren. Im Plänterwald oder so, und dann denke ich an dieses Zitat: "Es gibt verspielte Wege. Weise Wege, die alles gesehen haben. Wohlbeleibte Wege. Schwerfällige, düstere, hasserfüllte Wege. Ich versichere Ihnen, mit der Zeit enthüllen Wege ihr Wesen vor Ihnen. Geschmeichelt sehen Spaziergänger, wie sie sich nur zu bedienen brauchen."
Es stammt aus dem Buch Spaziergänger Zbinden, das ich hier vor einiger Zeit besprochen habe. Ich muss oft daran denken in diesen Wochen, in denen ich häufiger als sonst spazieren gehe. Wirklich ein tolles Buch. Werde es auch noch auf meine Corona Leseliste setzen.
Last but not Least habe ich gestern mit der Tochter wieder geglotzt und wir haben am Ende beide geheult. Die Große Liebe meines Lebens, mit Cary Grant und Deborah Kerr. So eine schöne, dramatische Liebesgeschichte.
Alles Liebe und bleibt gesund. Schauen wir mal, was die Infektionszahlen nächste Woche so sagen und wie lange die Öffnung Bestand haben wird 😏
May the force be with you 💪💛
(c) Susanne Becker
In Spanien darf man generell nur raus, um zum einkaufen zu gehen, zum Arzt oder in die Apotheke. Und wehe, Du wirst zu weit von zuhause weg erwischt.
Und wehe, Du hast keinen Einkauf oder Kassenbon dabei.
Mit dem Hund dürfen sie raus, aber nur im Umkreis von 50 Meter um ihr Haus.
Wie gesagt, Kinder durften seit fünf Wochen nicht raus.
Die Wohnungen sind enger, dichter belegt, kleiner als in Deutschland.
Es gibt nicht so viele Eigenheime.
Sie haben den Strand vor der Tür, dürfen aber nicht hin.
Spanier posten keine Fotos von leeren Städten, und wenn, dann sind die Fotos aus ihrem Fenster heraus aufgenommen. Keine langen Spaziergänge durch die ganze Stadt, auf denen man sich Gedanken machen kann über das Elend des Lockdowns.
All diese Gedanken kann man sich in den eigenen vier Wänden machen.
Wo sich schon die Gedanken aller anderen Bewohner stauen.
Ich erwähnte bereits gestern: es wären die idealen Lebensumstände für meine Oma gewesen, die sie auch konsequent jahrzehntelang realisierte, ohne jede Pandemie. Sonst kenne ich kaum jemanden, dem das gefällt.
Nicht ein Spanier hat bislang in meiner Timeline irgendetwas negatives gepostet. Alle, die ich kenne, stehen wie selbstverständlich hinter diesen Maßnahmen.
#Fakt #rolemodel #yoentrenoencasa
Ich hörte heute morgen mal wieder einen Talk von Joseph Goldstein, in dem er unter anderem von einer Situation berichtete, in der seine Nerven extrem strapaziert wurden, weil die Umstände das, was er eigentlich wollte, komplett konterkarierten (das normale Leben halt!) und wie er Tage und Wochen auf seinem Kissen saß und sich darüber ausließ, wie schrecklich das alles war. Bis er irgendwann endlich aufmerkte: Hallo, das ist ja nur Gejammere, mein Jammer Ego macht sich hier gerade breit. Das war der Beginn davon, dass er es ändern konnte und die Umstände entspannter sehen konnte. Das war dann auch der Moment, in dem er mit seiner Meditationspraxis wieder einen Schritt weiter kam.
Heute habe ich meine Steuer beendet und abgeschickt. 🎉
Es war der perfekte Homeoffice Tag. Eigentlich der erste, so richtige, während dieser komischen Zeit. Ich habe auch noch eine Datenschutzerklärung für die Arbeit verfasst und der jüngeren Tochter bei den Hausaufgaben geholfen. Zwanzig Seiten für sie abtippen. Eine Arbeit über eine koreanische Band, die Lebensgeschichten der sieben Mitglieder sowie die Bandgeschichte. Ich saß den ganzen Tag mehr oder weniger am Schreibtisch.
Als ich auf den Balkon trat, stellte ich fest, dass es dort umwerfend nach Flieder riecht. Der riesige Fliederbaum blüht lila und erinnert mich an meinen Garten, wo ich genau so einen auch hatte.
Ich bin heute nirgendwo gewesen. Mein Wunsch, irgendwo hin zu gehen, wird immer schwächer. Was ich nicht schlimm finde. Wenn ich mich gerade sehne, dann nicht nach etwas hier, sondern eher nach einem Spaziergang am Strand, in Andalusien. Ich werde dort wohl dieses Jahr nicht mehr hinkommen.
Mojacar Playa. der Strand vor ca. einem Jahr. Ich freue mich schon so darauf, irgendwann wieder dort zu sein |
Solange ich also nicht nach Mojacar kann, gehe ich vielleicht bald doch wieder hier spazieren. Im Plänterwald oder so, und dann denke ich an dieses Zitat: "Es gibt verspielte Wege. Weise Wege, die alles gesehen haben. Wohlbeleibte Wege. Schwerfällige, düstere, hasserfüllte Wege. Ich versichere Ihnen, mit der Zeit enthüllen Wege ihr Wesen vor Ihnen. Geschmeichelt sehen Spaziergänger, wie sie sich nur zu bedienen brauchen."
Es stammt aus dem Buch Spaziergänger Zbinden, das ich hier vor einiger Zeit besprochen habe. Ich muss oft daran denken in diesen Wochen, in denen ich häufiger als sonst spazieren gehe. Wirklich ein tolles Buch. Werde es auch noch auf meine Corona Leseliste setzen.
Last but not Least habe ich gestern mit der Tochter wieder geglotzt und wir haben am Ende beide geheult. Die Große Liebe meines Lebens, mit Cary Grant und Deborah Kerr. So eine schöne, dramatische Liebesgeschichte.
Alles Liebe und bleibt gesund. Schauen wir mal, was die Infektionszahlen nächste Woche so sagen und wie lange die Öffnung Bestand haben wird 😏
May the force be with you 💪💛
(c) Susanne Becker
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