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Posts mit dem Label "Karen Köhler" werden angezeigt.

Miroloi von Karen Köhler

Heute habe ich Miroloi von Karen Köhler beendet. Ein von der Autorin selbst gestaltetes, wunderschönes Buch. Eine Parabel auf die Wirklichkeit, unter deren Wucht man sich unangenehm windet. Man möchte nicht daran denken, wie real all das, was Köhler erzählt, für viele Frauen auf dieser Welt ist. Und leider nicht nur auf einsamen Inseln, sondern z.B. mitten in Brooklyn, in der chassidischen Gemeinde (siehe dazu Unorthodox von Deborah Feldman), um nur ein Beispiel zu nennen. Seltsamerweise ging es mir tatsächlich so, dass ich während der Lektüre von Miroloi sehr oft an die Geschichte Deborah Feldmans denken musste. Die ja darin ebenfalls eine archaische, weltabgewandte Gesellschaft schildert, der sie selbst gegen alle Wahrscheinlichkeit zu entfliehen versucht. Das Buch handelt von einer namenlosen Außenseiterin, die in einer abgelegenen Inselgemeinde aufwächst, wo Frauen keinerlei Rechte haben. Sie dürfen weder lesen, schreiben noch schwimmen. Sie haben keinerlei Möglichkeiten,...

Karen Köhler - Wir haben Raketen geangelt (Das Leben ist kein Ponyhof!)

Foto von Julia Klug "Die Gehirnforscher haben auch herausgefunden, dass wir eigentlich gar keinen freien Willen haben, sondern unser gesamtes Handeln bestimmt ist von einer gigantischen Rechenleistung unseres Unterbewusstseins. Selbst wenn wir denken, wir entscheiden etwas spontan, hat unser Gehirn das alles vorher schon durchgerechnet." aus Das Wild ist scheu, der vorletzten Geschichte aus dem Buch Wir haben Raketen geangelt von Karen Köhler. Eine Frau steigt mit ein paar wenigen Dingen, darunter eine Isomatte und ein Vogelbestimmbuch, auf einen Hochsitz mitten im Wald. Am Anfang der Geschichte denke ich noch, sie macht einen kleinen Ausflug in die Wildnis, so wie eine Eremitin, um sich selbst zu finden oder so. Sie schreibt jeden Tag etwas in ihr Tagebuch, das sie für B. führt.Beobachtungen der Natur und ihrer selbst. Erst allmählich wird einem klar, dass sie dort hoch gestiegen ist, um zu sterben, bewusst. Sie isst nicht mehr und trinkt nur wenige Schlucke täglich, ...

Die nächsten Bücher, die ich lesen werde

As Consciousness is Harnessed by Flesh von Susan Sontag, ihre Tagebücher von 1964 bis 1980. Ich habe bereits begonnen, ein wenig darin zu lesen. Zwei Dinge geschehen, während ich lese: oft verstehe ich seitenlang nicht, wovon sie spricht. Meine Kenntnisse von Autoren, Philosophen, Filme etc. reichen nicht aus, um ihren Ausführungen zu folgen. Alleine die Lektüre dieses einen Tagebuchs könnte bei mir die Anschaffung eines Bücherberges auslösen, um mir ihr Wissen anzueignen, ich würde zig Filme sehen müssen, von denen ich noch nicht einmal gehört habe. Ich erinnere mich an meine Studienzeit, wo ich für derartige Lese- und Studienexzesse ja noch wirklich Zeit hatte und wo mich die Lektüre eines solchen Buches für Tage in der Bibliothek verschwinden ließ, aus der ich dann mit bergeweise Büchern zurück kehrte. Das zweite, was geschieht ist, dass ich die Weite ihres Horizonts so deutlich spüre, selbst in den Ausführungen, denen ich inhaltlich nicht folgen kann, spüre ich doch die unglaubl...