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Posts mit dem Label "Fernando Pessoa" werden angezeigt.

Corona Tagebuch (48)

"Our intention is to affirm this life, not to bring order out of chaos, nor to suggest improvements in creation, but simply to wake up to the very life we’re living, which is so excellent once one gets one’s mind and desires out of its way and lets it act of its own accord." -John Cage Lissabon Unsere Intention ist es, das Leben zu bestätigen, nicht das Chaos zu ordnen, oder Verbesserungen der Schöpfung vorzuschlagen, sondern einfach aufzuwachen zu dem Leben, das wir leben, welches so wunderbar ist, wenn du erst einmal dein eigenes Denken und deine Wünsche aus dem Weg geräumt hast und es nach seinem eigenen Plan sich entfalten lässt. Dieses Zitat schlägt ja nochmal einen Bogen zu dem, was ich gestern geschrieben habe. Es gibt ein Buch von ihm, das heißt   Silence , darin heißt es unter anderem: es gibt keine leere Zeit und auch keinen leeren Raum. Es gibt immer etwas zu sehen oder zu hören. Egal, wie sehr wir uns bemühen, wir können keine wirkliche Leere, keine wirkl...

Lissabon

Angeregt durch einen Kommentar in meinem Blog, aber noch vielmehr durch meine letzte Lissabon Reise, die gerade erst wenige Monate zurückliegt, kam mir der Gedanke, hier einmal ein paar Vorschläge zu machen für all jene, die vorhaben, in nächster oder späterer Zeit Lissabon zu bereisen. Wenn Ihr, wie ich, Eure Reisevorbereitungen gerne mit Hilfe von Lektüre, Filmen und Musik bestreitet, dann habe ich hier ein paar Ideen für Euch. Ich übernehme aber keine Haftung! Wenn Ihr Euch, wie ich, in Lissabon verliebt, gibt es nur eine Hilfe: immer wieder hinfahren. „Quem nao viu Lisboa, nao viu coisa boa!“ („Wer Lissabon nicht gesehen hat, hat nichts Schönes gesehen.“) Portugiesisches Sprichwort, dem ich voll und ganz zustimme. Eines der klassischen Bücher, in denen Lissabon eine Hauptrolle spielt, habe natürlich auch ich verschlungen. Nachtzug nach Lissabon , 2004  von Pascal Mercier geschrieben, ist eine wunderbare Geschichte über einen Schweizer Altphilologen, der eine Zeitreis...

Ein paar Anmerkungen zu Fernando Pessoa

"Es gibt Augenblicke, in denen die Hohlheit, in der man sich leben fühlt, die Dichte eines positiven Zustands erreicht." Ich finde, man muss Pessoa lieben für solche Aussagen. Ich stehe am Ufer des Tejo und denke: GENAU! Oder auch diese: "Wir sind, wer wir nicht sind, und das Leben ist behende und traurig." Ich beobachte den Sonnenuntergang über Lissabon von einem der wunderschönen Aussichtpunkte, genannt Miradouros, und habe keine Einwände. Er ist weiß Gott kein positiver Mensch gewesen, schließe ich aus seinen Schriften. Manchmal lege ich sein  Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares  etwas genervt aus der Hand und denke Dinge wie: "Boah, was für ein Runterzieher." Ich fühle mich zurück versetzt in die besten Zeiten meiner persönlichen Welt-, Selbst- und Lebenshinterfragung, ich trug damals grundsätzlich schwarze Klamotten und obwohl sie mir nicht schlecht standen, ganz ehrlich, eigentlich möchte ich dort nicht mehr hin zurück. Dan...

Ein Koffer für meine Bücher (2)

o.k., morgen gehts los und ich fliege nach Lissabon zum Disquiet International Literary Program, an dem ich dank eines (Teil-)Stipendiums teilnehmen kann. Zwei Wochen Lissabon, Schreiben, durch die Straßen treiben lassen, Galao trinken, Pastel de Natas essen, bis mir schlecht wird, am Strand liegen, Seefahrerdenkmäler, Castelos, Museen besichtigen und so weiter- Das sind die Bücher, die mich begleiten, obwohl ich nicht sicher bin, ob ich tatsächlich zum Lesen kommen werde - meine literarischen Mitstreiter tauschen bereits Tipps bezüglich guter Bars zum Fußballgucken aus und dann wollen wir ja auch noch schreiben und... siehe oben. Ich werde Euch auf jeden Fall an dieser Stelle auf dem Laufenden halten: Elif Shafak The Forty Rules of Love  Gibt es auch auf Deutsch, heißt da "Die vierzig Regeln der Liebe" und handelt von Rumi, Liebe, Literatur, ich habe es bereits angefangen und bin sehr begeistert Fernando Pessoa Algebra der Gefühle Dies ist ein Pessoa-Lesebuch, mit ver...

San Miguel - A novel by T.C. Boyle

"They all sat there for a moment and thought about that, how far out of the sphere of things you'd have to go, geographically and spiritually both, to be safe, truly safe. If it was possible even."  I read it everywhere and I really loved the mystical cover, telling a story all of its own  T o get away from the dangers of life could be one reason to move to an isolated island off the coast of California, hoping to live an independent and good life, far way from society and its corrupting effects. Only the island, which the heroines and heroes of T.C. Boyles San Miguel , go to, never seems not dangerous. Fog and rain and cold seem to be constantly, while sun and warmth are greeted as rare visitors. The kind of threat lingering in every corner of the story, is sometimes wild and open, and sometimes hidden, simply shading the story and its background. Reason enough for me to choose a different island if I should ever think about getting away I would much rather go to...

Writing poetry in Lisbon?

"Everything that surrounds us becomes part of us." Fernando Pessoa When one is writing, success is not necessarily something you wanna count on. In the beginning, when I was like 15-25, I thought, I would one day be famous and of course rich. But later I learned, step by step, that in my case it was rather realistic to say, it was about the writing itself and the adventure it meant, inside and out, to just keep writing, no matter what, and to see where it leads me to. I still never cease to send my writing out into the world, for contests, to publishing companies and the like. I try to follow the rule to send out something once every week. And in 50% of the cases I get an answer that sounds like: "interesting work, but no thanks", in 49% of the cases I get no answer whatsoever and in approximately 1% of the cases I get an answer that is like: " congrats, you were a semifinalist!" or "congrats, we will publish your poem in our e-book collection...

32 Bücher neben meinem Bett

Wer noch keine Idee hat, welche Bücher sie/er zu Weihnachten verschenken soll, ich dachte, für den bin ich mal indiskret und lüfte das Geheimnis der 32 Bücher neben meinem Bett (bereits erwähnt in dem Beitrag 100 bemerkenswerte Bücher 2012 - New York Times Liste vom 27. November 2012) die mir  in unterschiedlicher Lautstärke und zu sehr verschiedenen Gelegenheiten zugeflüstert haben "lese mich" und es immer noch tun. Bei diesem ständigen Flüstern von so vielen Büchern schlafe ich am besten. Es vergeht kein Tag, an dem mich nicht irgend ein Buch interessiert. Das fing in meiner Kindheit an und seitdem ich gelernt habe, das Internet zu nutzen und ein Profil  bei Facebook habe, wo ich Fan unzähliger Literatur- und Verlagsseiten werden konnte, ist es nicht wirklich besser geworden. "lese mich", "lese mich".  Ich habe tatsächlich Bücher da liegen, die habe ich seit zwanzig (o.k. das kann ich dem Internet nicht in die Schuhe schieben, das ist klar), vielleich...