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Es werden Posts vom Februar, 2013 angezeigt.

Hallo Frühling, ich mach schonmal Marmelade, wenn du nicht kommst

Ich hatte es schon einmal erwähnt, dass ich am liebsten regional und öko einkaufe und es liebe, mein Geld an Menschen weiter zu geben, die ich fast persönlich kenne, die mir dafür im Tausch Produkte geben, die unter absolut korrekten Bedingungen hergestellt wurden. Ich knicke manchmal ein, will sagen: nicht immer schaffe ich es, konsequent zu bleiben. Heute war es wieder so weit. Denn es schneit und ich habe den Winter absolut satt und Lilly berichtete mir, dass es in dem neuen türkischen Supermarkt in unserer Straße Erdbeeren gäbe. Natürlich ist es klar, dass Erdbeeren im Februar gar nicht schmecken können. Klar ist auch, dass sie nicht bio sein können (sowieso nicht im türkischen Supermarkt) und dass die Klimabilanz ihres Anbaus und Transports in unseren Kiez katastrophal sein muss. Also, ich meine, da gebe ich dafür natürlich auch keinen Pfennig, ich meine, Cent aus. Bin ich blöd, oder was? Bin ich verantwortungslos? Bin ich ???? Ja, bin ich! Denn just gestern wurde mir klar, dass

Lost in Living

Ich fand diesen wunderbaren Film  Lost in Living , eine Dokumentation über kreative Mütter, zufällig. Oder nein, eigentlich war da mal wieder Karma am Werke. Eine Mutter, die ich noch aus Lillys Kinderladen kenne, schickte mir den Trailer eines Tages über Facebook, obwohl wir eigentlich nicht viel miteinander zu tun haben. Sie dachte, er könnte mir gefallen und sie hatte Recht. Sofort, als ich ihn mir anschaute, hatte ich das Gefühl, ein paar neue Freundinnen, Seelenverwandte eigentlich, gefunden zu haben. Jeder Satz, den diese Frauen sprachen, schien aus meinem Innersten zu kommen und ich nickte frenetisch und klatschte in die Hände und rief: "Ja, ja, genau so ist es. Das ist mein Leben Leute!" Die Frauen wussten es nicht, aber sie hatten jetzt eine richtig gute Freundin in Berlin. Sie sprechen über den ständigen Kampf, eine gute Mutter zu sein und dennoch auch die eigene Kreativität zu leben. Zwei Dinge, die gleichzeitig an den durchschnittlichen Tagen als Mutter nicht so

Amazon

Ich kaufe bei Amazon - manchmal. Sachen, die ich dringend brauche und auf diese Schnelle um Mitternacht nirgendwo sonst kriege. Das letzte war 2012 ein Eselskostüm für meine jüngere Tochter Lilly, in deren Kinderladen letztes Jahr das Motto "Bauernhof" ausgegeben wurde. Klar, es ist ein Waldorfkinderladen gewesen und logisch: wäre ich eine ordentliche Waldorfmutter, dann hätte ich das Kostüm selbst genäht. Darüber möchte ich aber hier jetzt nicht schreiben. Außerdem habe ich schon wirklich viele tolle Kostüme für meine andere Tochter genäht, nur keinen Esel, aber Ägypterin, Sternenfee, Hermine Granger (ach nein, das hatten wir bei C&A gekauft, aber nicht als Kostüm, sondern sehr kreativ zusammen gestellt, selber! in der Bekleidungsabteilung. Wie sind eigentlich die Arbeitsbedingungen der Leute bei C&A?) Klar: man könnte sagen, dass ich zu einem Laden hätte gehen sollen, früh genug, wo es Eselskostüme zu kaufen gibt. Am besten einen kleinen Laden direkt um die Ecke,

poem about disappointment and fireworks

“There is no duty we so much underrate as the duty of being happy.”                                                                        - Robert Louis Stevenson- Don’t turn your home into a wasteland of feelings not returned of feelings lost of hopes shattered into little scraps of expectations running down your throat like tears - this is not a good place to live! Don’t get lost in disappointment poisoning you from the inside out too easy to live your life pointing out what goes wrong all the time it hurts and leaves a bad taste a very bad taste on your tongue. Don’t turn your home into a bowl of tears dried up in your soul like a solid rock hardening your inner echo into emptiness hardening your inner voice until it breaks. There is a flame. Keep it alive. Nourish it. Let it burn your life into little pieces of excitement. Today I want to tell you (myself) that you do have a choice to become a firew

Berlinale

Ich wohne seit siebzehn Jahren in Berlin und heute war das zweite Mal, dass ich auf der  Berlinale  war. Das ist so unglaublich oberpeinlich, dass ich mich gerade frage, ob ich weiter schreiben soll oder ob ich hier einfach aufhöre und keiner wird es je erfahren. Ich muss leider weiter schreiben, weil der Film und das ganze Erlebnis so schön waren. Ich will mich mitteilen. Peinlich hin oder her. Das erste Mal war ich vor sechzehn Jahren dort. Meine damalige Mitbewohnerin arbeitete bei der  taz  und bekam Freikarten, die sie sehr großzügig verteilte. Ich sah mir damals  Wag the Dog  an,einen Film mit? na? na? na klar: Robert de Niro. Wer sonst könnte mich auf die Berlinale zerren? Besonders aufregend war die Tatsache, dass zwei Filme von ihm gleichzeitig gezeigt wurden, in zwei verschiedenen Kinos. An den anderen kann ich mich nicht mehr erinnern. Den ganzen Tag verfolgten meine Mitbewohnerin und ich die Gerüchte, denn, das noch viel aufregendere war, dass Robert de Niro in der Stadt

naked in front of you

in front of you feeling somewhat naked nothing new the first second I remember  I do remember a shame to be to be me under your scrutinizing gaze you had a way of looking not just at me at the world it made me cringe inside nothing was ever good enough I felt raw and naked tenderness or love were strangers to you from a different galaxy though I know nobody who longed to be loved as much as you did desperation was the source of everything you did everything you said the way you looked at others desperate always I dugged away from your expectations under a yellow sky yes I was always afraid there would be a thunderstorm to lose you there would be never ending rain of course I did

Liste der Bücher die ich als nächstes lesen werde

Dies ist auch so ein bisschen die Liste der Bücher, die ich in den letzten zwei Monaten geschenkt bekam, aber nicht nur. Es tauchen auch Bücher auf, die ich schon lange besitze und die jetzt einfach dran sind. Gerhard Seyfried,  Herero  habe ich schon begonnen, aber erst die ersten zehn Seiten. Ich freue mich aber schon darauf. Das Buch hat mich sofort in einen Bann gezogen. Durch den Text über Namibia , den ich hier im Blog schrieb, kam ich drauf. Es stand schon lange neben meinem Bett. Ich kaufte es mir kurz nach der Reise und die liegt mittlerweile über zwei Jahre zurück.  Bevor ich es weiterlese muss ich aber jetzt  noch ganz schnell  Schiffstagebuch  von Cees Nooteboom beenden, sind nur noch zwanzig Seiten und ich liebe es. Er schreibt so, dass ich es immer laut mir selber vorlesen möchte. Ich höre mir selbst gerne zu, wenn ich seine Worte spreche. Unprätentiös. Ins Zentrum der Bedeutung zielend und es immer treffend, schnörkellos, ein Zen-Buddhist, ein Bogenschütze. Er beschrei

Der Himmel über Namibia

Diesen Text schrieb ich vor zweieinhalb Jahren und habe nie etwas damit gemacht. Da ich gerade an einer Kurzgeschichte arbeite, die in Namibia spielt, habe ich nach Material gesucht und ihn wieder gefunden. Ich bin ja Mutter, das erwähnte ich, glaube ich, schon das ein oder andere Mal am Rande. Meine Reisen waren also für viele Jahre geprägt von den Bedürfnissen der Kinder. Wir fuhren meist nicht weit, damit ihnen im Auto nicht schlecht wurde und damit uns vom Gequengele nicht die Ohren abfielen. Das ist von Berlin aus betrachtet nicht unbedingt in jeder Hinsicht ein Nachteil. Denn das Umland ist wunderschön und bietet unberührte Natur und Möglichkeiten, sich zu entspannen genug. Es ist insofern ein Nachteil, als die Sommer im Berliner Umland schon mal 14 Grad frisch und nieselig sein können. Das verleidet einem, also mir, den schönsten See. Das hat mich aber sehr viele Jahre nicht weiter gestört. Denn zu allem Überfluss hatte ich auch noch eine veritable Flugangst entwickelt. Sc