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Es werden Posts vom September, 2019 angezeigt.

Knut Ødegård - Die Zeit ist gekommen

„In der endgültigen Analyse sind wir alle Sternenstaub. Nichts zu knipsen. „ Die Gedichte des norwegischen Schriftstellers Knut Ø deg å rd Die Zeit ist gekommen , erzählen so präzise ganze Geschichten und verschweigen doch so viel. Manchmal genügt ein einziges Wort, um der Leserin eine ganze Welt vor Augen zu zaubern. In anderen verschweigt er nichts und auch das zielt direkt ins Mark. Die Gedichte schenken der Leserin keine Gnade. Sie stoßen unerbittlich auf einen Zustand der Welt, der weh tut. Vom Altern handeln sie, und von den Erinnerungen an ein langes Leben. Wie traurig es ist, dass das Leben vergeht. Das so schöne Leben. Das so harte Leben, in dem Menschen einander undenkbares zufügen. Wie traurig auch, dass alles sich verändert und selten, scheint es, zum Guten sich wendet. Ø deg å rds Lyrik berührt einen ganz direkt. So klar, wie es meine Großmutter tat, als sie mich auf ihrem Sterbebett anschaute, direkt und unverwandt und sagte: „Es ist so merkwürdig. Eben noc

Leere

Da, wo nichts mehr gesagt wird. Habe ich Quitten geerntet in einem inneren Garten. In diesem Jahr gab es keinen Schnee. Niemals wurde es still. Blütenstaub auf allen Wiesenflächen. Die Konturen verwischten. In einem leeren Raum können sie sich entwickeln. Langeweile. Schnee. Licht. Vorsicht, die Bienen sterben. Die Einzelteile der Liebe flattern im Wind. Das geöffnete Herz. Es ist eine Radikalität in allem. Sobald die Liebe der Zerbrechlichkeit die Stirn bietet, treten die Konturen hervor. (c) Susanne Becker

Miroloi von Karen Köhler

Heute habe ich Miroloi von Karen Köhler beendet. Ein von der Autorin selbst gestaltetes, wunderschönes Buch. Eine Parabel auf die Wirklichkeit, unter deren Wucht man sich unangenehm windet. Man möchte nicht daran denken, wie real all das, was Köhler erzählt, für viele Frauen auf dieser Welt ist. Und leider nicht nur auf einsamen Inseln, sondern z.B. mitten in Brooklyn, in der chassidischen Gemeinde (siehe dazu Unorthodox von Deborah Feldman), um nur ein Beispiel zu nennen. Seltsamerweise ging es mir tatsächlich so, dass ich während der Lektüre von Miroloi sehr oft an die Geschichte Deborah Feldmans denken musste. Die ja darin ebenfalls eine archaische, weltabgewandte Gesellschaft schildert, der sie selbst gegen alle Wahrscheinlichkeit zu entfliehen versucht. Das Buch handelt von einer namenlosen Außenseiterin, die in einer abgelegenen Inselgemeinde aufwächst, wo Frauen keinerlei Rechte haben. Sie dürfen weder lesen, schreiben noch schwimmen. Sie haben keinerlei Möglichkeiten,

Es gilt das gesprochene Wort - ein herausragender Film!

In der letzten Zeit sehe ich wieder häufiger Filme. Manche davon sogar im Kino. Dabei möchte ich Euch an dieser Stelle noch einmal ermutigen, in die Programmkinos zu gehen, nicht in die großen Cineplexe. In den Programmkinos sitzen die Kinomacher mit Herz und die Filme, die sie zeigen, sind so wunderbar.  In Berlin gibt es ja Gott sei Dank eine große Auswahl unabhängiger Kinos.  Mein Lieblingskino ist derzeit das Wolf in Neukölln. Den Film, über den ich Euch erzählen möchte, gab es dort leider nicht. Also habe ich ihn im Delphi Lux angeschaut. Immerhin ein Kino aus der Yorck – Gruppe, die mich bereits mein ganzes Berliner Kinoleben lang, 21 Jahre immerhin, begleitet. Es geht um einen Film, der für meine Wahrnehmung viel zu wenig Beachtung gefunden hat. Ein Film mit herausragenden SchauspielerInnenleistungen, einer tollen Geschichte und vielschichtigen Aussagen. Ich schreibe von Es gilt das gesprochene Wort von Ilker Catak . Die Hamburger Pilotin Marion erhält eine Br