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Posts mit dem Label "Jean Paul Sartre" werden angezeigt.

Lesen heißt, die Worte als Lichter zu sehen

"Lesen heißt, die Worte als Lichter zu sehen, sie leuchten in der Dunkelheit, eines nach dem anderen, und Lesen bedeutet, den Lichtern ins Innere zu folgen."  Karl Ove Knausgård Für mich sind oft Bücher wie Lichter. Mein Lebensweg in die Zukunft gerichtet noch ein großes Fragezeichen, taste ich mich oft an den Büchern entlang, von Woche zu Woche, so dass das Lesen eine Spur wird, der ich folge. Ein Buch führt mich zum nächsten, gemeinsam ist ihnen, dass ich mit ihrer Hilfe versuche, das Leben im Allgemeinen, aber auch mein individuelles Leben zu begreifen. So war es auch ein bisschen in diesem Sommer. Ich las die neue Biografie über Simone de Beauvoir  von Kate Kirkpatrick. Sie ist im April im Piper Verlag erschienen. Das Buch führte mich auch in  meine Teenagerzeit zurück, als ich Beauvoir zum ersten Mal begegnete. Ich habe früher alles über und von Simone de Beauvoir gelesen. Dabei war ich nie ein Fan ihres Schreibens, sondern immer eher begeistert von ihrer Pers...

Corona Tagebuch (33)

"Im Grunde weiß jeder, dass vor allem das, was nicht passiert ist, unser Leben prägt; diese Tatsache sollte man weder beschönigen noch bestreiten, denn ohne Enttäuschungen gäbe es wohl keinen Anlass zum Tagträumen mehr." Dies ist ein Zitat aus dem Buch  Teich von Claire-Louise Bennett . Ich habe es  auf diesem Blog  einmal besprochen. Es ist eine ideale Lektüre für jetzt. Denn in diesem Buch lebt eine Frau zurück gezogen in einem Cottage in Irland und schreibt ihre Gedanken auf. Falls Ihr ein Buch sucht, dies wäre ein Tipp von mir. Heute ist der vierzigste Todestag von Jean Paul Sartre. Es gibt so viele Zitate von ihm, die derzeit passend sind: "Die Hölle, das sind die anderen." "Mit der Hoffnungslosigkeit beginnt der wahre Optimismus." Undsoweiter. Für mich war Sartre ein regelrechtes Erweckungserlebnis, als ich ihm zum ersten Mal im Philosophieunterricht in der 11. Klasse begegnete. Durch ihn verstand ich, dass ich absolut frei bin und jede mein...

Jean Paul Sartre

Mit der Hoffnunsgslosigkeit beginnt der wahre Optimismus. Heute ist Jean Paul Sartres Geburtstag. Er hat mein Leben verändert. Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich das so sage. Ich war fünfzehn Jahre alt und aufgewachsen in einer Familie, die bäuerliche Ursprünge hatte. Es gab in unserem Haus kein Buch außer dem Gebetsbuch der katholischen Gemeinde und die Kassenbücher der Raiffeisenbank. Beide Großväter verwalteten in ihren Dörfern deren Filialen. Ich war eine der ersten, die aufs Gymnasium gehen durfte. Ich begann dort, Bücher zu lesen und ultimativ entfremdete mich dies meiner Familie, aber es brachte mich selbst in einer Weise nachhause, die ich bis dahin nicht gekannt hatte. Ich zog in Bücher geradezu ein. Ich las manche Bücher zwanzigmal hintereinander in Ermangelung eines neuen Buches, aber weil ich mich dort wohler fühlte als in meinem Leben. Ich suchte in Büchern nichts Neues, ich suchte einfach dieses Gefühl, mich vollkommen aus dem Chaos meiner Gefühle und meiner Fa...