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Posts mit dem Label "USA" werden angezeigt.

Was gerade geschieht ....

.... darüber fehlen mir alle Worte. Ich spreche mit Menschen darüber, mit Freunden oder meiner Tochter, aber sprechen ist von meiner Seite aus das falsche Wort. Denn wenn ich überhaupt etwas sage, dann eher so: "Ich kann dazu nichts sagen. Es steht mir nicht zu. Ich merke, dass ich absolut nichts weiß, also wäre es idiotisch, mit einer Meinung herum zu wedeln. Ich halte den Mund und wenn ich ihn öffne, dann höchstens, um Fragen zu stellen. Ich erkenne plötzlich, dass und wie auch ich Teil dieses Problems bin, das Rassismus heißt und das ist eine tiefgehende Erkenntnis und ich weiß nicht, was sich in ihrem weiteren Verlauf alles für mich ändern wird, aber ich bin ganz sicher bereit dazu." Ich merke, wie ich einfach nur lernen möchte, über Rassismus, über mich und warum wir alle jemanden brauchen, auf den wir herab schauen können, dieses ganze System, in dem wir leben, braucht immer Leute, die weniger wert sind. Damit sind wir alle groß geworden und wir sind froh, wenn wir e...

Asymmetrie von Lisa Halliday

"He called her mermaid. She didn't know why." Gerade habe ich Asymmetrie von Lisa Halliday beendet und vielleicht ist es eines der Bücher, das mich am stärksten aus meiner „comfort zone“ katapultiert hat. Weil eine amerikanische, weiße, im Grunde privilegierte Frau, die in der Literaturwelt arbeitet, ihren Horizont so derart transzendiert, dass es sie in die Lage versetzt, mit der Stimme eines irakisch-amerikanischen Mannes zu schreiben, der am Londoner Flughafen davon abgehalten wird, in Großbritannien einzureisen. Dabei möchte er dort nur zwei Tage bleiben, seinen Freund Alastair, einen Kriegsjournalisten, treffen und dann, über Istanbul, weiter in den Irak reisen. Aber man lässt ihn nicht. Er hat zwei Pässe. Er ist auch Iraker. Irakisch ist eine der verdächtigen Nationalitäten. Terroristen sind Iraker. Die Geschichte dieses Mannes, seiner Familie, ein Teil der Geschichte des Irak macht aber erst den zweiten Teil dieses wunderbaren Buches aus. Im ersten Tei...

Adam Haslett, Stellt Euch vor, ich bin fort

Auf einer Party in London lernt die Amerikanerin Margaret John kennen. Er mixt einen Gin Tonic für sie. Sie beginnen zu reden. Das Buch „ Stellt Euch vor, ich bin fort “ erzählt von all den Dingen, die nach dieser Begegnung geschehen sind: eine Liebesgeschichte, eine Ehe, gemeinsame Kinder. Aber davor gibt es einen Zusammenbruch. Eines Tages ist John nämlich verschwunden. Margaret findet ihn in einem psychiatrischen Krankenhaus wieder, wo der Arzt ihr mitteilt, dass John manisch-depressiv ist und ein solcher Zustand bei ihm immer wieder auftauchen kann. „Lieben Sie ihn?“ Margaret bejaht die Frage und stürzt sich in das Abenteuer einer Ehe mit ihm, der sie bei aller Schwere immer wieder zu überraschen versteht. Sie bekommen drei Kinder: Michael, der älteste, ist schon als Baby angespannt. Sein kleiner Körper scheint so unter Druck zu stehen, dass es Margaret oft nicht gelingt, ihn zu entspannen. Celia ist die vernünftige, Verantwortung früh übernehmende einzige Tochter un...