Musik
Habe ich in diesem Jahr unglaublich viel gehört. Denn ich bin seit letztem Dezember bei Spotify. Hier ist ein Link zu den meistgehörten Songs. Das ist ein Service von Spotify, was ich extrem reizend fand. Danke. Diese 100 Songs habe ich also (angeblich) in 2020 am meisten gehört. Da ich alle 100 mag, könnte was dran sein. Dennoch hier eine Auswahl der Songs, die ich jetzt persönlich nennen würde, und es sind nur sechs.
Habe ich in diesem Jahr unglaublich viel gehört. Denn ich bin seit letztem Dezember bei Spotify. Hier ist ein Link zu den meistgehörten Songs. Das ist ein Service von Spotify, was ich extrem reizend fand. Danke. Diese 100 Songs habe ich also (angeblich) in 2020 am meisten gehört. Da ich alle 100 mag, könnte was dran sein. Dennoch hier eine Auswahl der Songs, die ich jetzt persönlich nennen würde, und es sind nur sechs.
Paradise Circus, Massive Attack
Soap&Skin Me and the Devil
The Arcadian Wild, Rain Clouds
Radio Head, Exit Music
Radio Head True Love waits
Bücher
Gelesen habe ich nicht so viel wie in anderen Jahren. Aber es gab schon einige Bücher, die mich wirklich sehr beeindruckt haben. Hier ein paar davon:
Bernardine Evaristo Girl Woman Other wird ab dem 23. Januar bei Klett Cotta unter dem Titel Mädchen, Frau, etc. erscheinen und es war eines der befriedigendsten Leseerlebnisse, die ich in diesem Jahr hatte. Das Buch hat mir großen Spaß gemacht und ich habe beim Lesen sehr viel gelernt. Die Autorin hat dafür 2019 den Booker Prize gewonnen, da sich die Jury in diesem Jahr nicht entscheiden konnte, musste sie ihn mit Margaret Atwood für deren Buch The Testaments teilen. Das gibt in etwa einen Eindruck, in welcher Liga Evaristo schreibt.
Nadja Spiegelman Was nie geschehen ist Ist für mich eines der besten Bücher über eine Familiengeschichte, das mir je untergekommen ist. Gerade liest es meine jüngere Tochter und ich glaube, sobald sie durch ist, lese ich es noch einmal.
Diesen Film habe ich in einem meiner Lieblingskinos gesehen und ich frage mich, ob es dieses Kino, Il Kino, im nächsten Jahr noch geben wird. Ich war in 2020 zweimal im Kino. Beide Male dort. Ich war einmal mit meiner älteren Tochter (Wir haben uns La Verité angeschaut, auch sehr gut!) und einmal mit meiner jüngeren Tochter im Kino. Das wars! Unglaublich. Ansonsten haben wir Netflix und Amazon praktisch leer geguckt. Aber das ersetzt keinen Kinofilm. Vor allen Dingen nicht, wenn man auf meinem alten Laptop guckt. Haha. Was mir aber im Grunde nicht viel ausmacht und niemals würde ich mir eine Leinwand ins Zimmer hängen oder so einen riesigen Flachbildschirm. Könntet ihr mich mit jagen. Nein. Ich freue mich, ich freue mich so unbändig darauf, eines Tages wieder unbedarft ins Kino zu können und dann werde ich tun, was ich in meiner Jugend tat: Ich werde mindestens einmal die Woche ins Kino. Jede Woche. Aber nur in kleine Programmkinos. Ich werde mir die Karte kaufen und ein Bier und salziges Popcorn. Dann werde ich mir einen guten Platz aussuchen. Was in Berlin kein Kinderspiel ist. Denn selbst wenn man den besten Platz findet, kommt kurz nach Beginn des Films jemand rein, gerne mit einer Hochsteckfrisur und sowieso 1.90 m groß und setzt sich, obwohl es zwei Millionen leere Plätze gibt, genau vor deine Nase. Das Warten darauf lohnt sich!
Orte
Soap&Skin Me and the Devil
The Arcadian Wild, Rain Clouds
Radio Head, Exit Music
Radio Head True Love waits
Les Indes Galante, Rameau, Teodor Curentzis
Bücher
Gelesen habe ich nicht so viel wie in anderen Jahren. Aber es gab schon einige Bücher, die mich wirklich sehr beeindruckt haben. Hier ein paar davon:
Tomas Espedal Das Jahr. Ich habe dieses Buch vom ersten Satz an wirklich geliebt. Ich weiß noch, wie ich dann darin diesen Satz las, der nicht der erste Satz in diesem Buch ist: "Ein Jahr kann ein ganzes Leben enthalten und kann völlig leer sein." mich aber geradezu elektrisierte und ich hatte nicht den Schimmer einer Ahnung, wie wahr dieser Satz für das vor uns liegende Jahr werden würde.
Obwohl, als ich einen Monat später am Strand von Sizilien entlang lief, kam mir immer wieder dieser Satz in den Kopf "everything will end", und ich fühlte mich sehr traurig und sehr schwer. Ich machte aus diesem kurzen Satz eine längere Geschichte. Im Rückblick kam es mir vor, als hätte ich dieses Jahr auf mich zurollen sehen, als hätte etwas in mir gespürt, wie schwer es werden würde. Dass kein Missverständnis aufkommt: für mich persönlich war es kein schweres Jahr. Es war ein wunderbares Jahr. Ich habe sehr viel gesehen, erreicht, verstanden, verändert. Ich werde auf dieses Jahr stets mit ganz besonderer Zärtlichkeit zurück blicken. Aber es war für die Menschen ein sehr schweres Jahr. Es hat für viele ein ganzes Leben enthalten an Hoffnung und Schmerz und Angst und Liebe und Tod und für andere war es völlig leer. Ein Warten vielleicht.
Hier ist noch ein Text, den ich im letzten Jahr über das Buch geschrieben habe.
Bernardine Evaristo Girl Woman Other wird ab dem 23. Januar bei Klett Cotta unter dem Titel Mädchen, Frau, etc. erscheinen und es war eines der befriedigendsten Leseerlebnisse, die ich in diesem Jahr hatte. Das Buch hat mir großen Spaß gemacht und ich habe beim Lesen sehr viel gelernt. Die Autorin hat dafür 2019 den Booker Prize gewonnen, da sich die Jury in diesem Jahr nicht entscheiden konnte, musste sie ihn mit Margaret Atwood für deren Buch The Testaments teilen. Das gibt in etwa einen Eindruck, in welcher Liga Evaristo schreibt.
Nadja Spiegelman Was nie geschehen ist Ist für mich eines der besten Bücher über eine Familiengeschichte, das mir je untergekommen ist. Gerade liest es meine jüngere Tochter und ich glaube, sobald sie durch ist, lese ich es noch einmal.
Ali Smith Spring Hier ist ein Text, den ich über das Buch auf dem Blog geschrieben hatte. Im Grunde muss ich sagen, dass ich gar nicht nur dieses eine Buch empfehlen möchte, sondern das ganze Quartett. Außer Summer gibt es mittlerweile alle Bände schon auf Deutsch (hier ist der Text, den ich erst letzte Woche über Summer hier veröffentlichte). Sie sind bei Luchterhand erschienen. Mir hat die Sprache gefallen, die Komplexität, die Poesie. Beeindruckt hat mich die Verflechtung, der Charaktere über die verschiedenen Bände hinweg miteinander, aber auch die elegante, wie selbstverständliche Verflechtung alles dessen, was gerade geschieht, mit allem, was geschehen ist, mit unserer Geschichte, mit der Vergangenheit unserer Welt. Für mich sind diese vier Bücher zusammen Meisterwerke und eigentlich müsstet Ihr mit Herbst anfangen, denn das ist der erste Band.
Karl Ove Knausgård, Kämpfen, war vielleicht das schwierigste und schmerzhafteste Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Aber es war auch ein unglaublich befriedigendes Leseerlebnis. Es handelt tatsächlich zu einem großen Teil vom Holocaust und von der Biografie Adolf Hitlers. Für dieses vollkommen abgedrehte Jahr 2020 konnte ich mir für mich keine bessere Lektüre denken. Denn Knausgård schaut sich die Menschen, und hier den Prototyp des schlimmsten Menschen, den man sich in unseren Breitengraden so vorstellen kann, derart unvoreingenommen und voller Offenheit an, dass es mir geholfen hat, meine Ängste vor den Menschen, die ich zur Zeit als eher verrückt betrachte (Antisemiten, Rassisten, Rechte und Unempathische aller Couleur) zur Ruhe zu bringen und mir die Courage zu geben, mir die Menschen genauer anzuschauen. Ohne Vorurteile. Die Menschen sind nicht nur gut. Auch das hat uns dieses Jahr gelehrt. Und weil ich dann also in dem Buch auf den Film Shoah traf, kaufte ich ihn mir und begann ihn zu schauen. Weil ich die Menschen verstehen will. Ganz. Nicht nur das, was mir an ihnen gefällt.
Filme
Shoah von Claude Lanzmann - Dieser Film ist wie ein Geschenk. Er zeigt uns die Menschen, wie sie sind. Ich kann mir nur schwer vorstellen, was es Lanzmann gekostet hat, diesen Film zu machen Wieviel Schmerz. Aber ich spüre deutlich, wieviel ihm dieser Film auch gegeben haben muss. Ich spüre eine unglaubliche Liebe, eine Großzügigkeit, die sich beim Zuschauen überträgt. Ja, so sind die Menschen, aber wir lieben sie trotzdem und wir geben niemals die Hoffnung auf und wir werden nicht bitter. Denn die Menschen haben es auch in sich, solche Filme zu machen über das, was geschehen ist. Es kann wieder geschehen. Aber es könnte auch ein Wunder geschehen und die Menschen erkennen, wie sehr wir alle miteinander verbunden sind und dass alles, was geschieht, auf alle anderen eine Auswirkung hat. Dass es deshalb wichtig ist, dass wir unsere Zeit niemals mit etwas vergeuden, das nicht pure Liebe ist.
Der Himmel über Berlin, Wim Wenders
Milla meets Moses
Diesen Film habe ich in einem meiner Lieblingskinos gesehen und ich frage mich, ob es dieses Kino, Il Kino, im nächsten Jahr noch geben wird. Ich war in 2020 zweimal im Kino. Beide Male dort. Ich war einmal mit meiner älteren Tochter (Wir haben uns La Verité angeschaut, auch sehr gut!) und einmal mit meiner jüngeren Tochter im Kino. Das wars! Unglaublich. Ansonsten haben wir Netflix und Amazon praktisch leer geguckt. Aber das ersetzt keinen Kinofilm. Vor allen Dingen nicht, wenn man auf meinem alten Laptop guckt. Haha. Was mir aber im Grunde nicht viel ausmacht und niemals würde ich mir eine Leinwand ins Zimmer hängen oder so einen riesigen Flachbildschirm. Könntet ihr mich mit jagen. Nein. Ich freue mich, ich freue mich so unbändig darauf, eines Tages wieder unbedarft ins Kino zu können und dann werde ich tun, was ich in meiner Jugend tat: Ich werde mindestens einmal die Woche ins Kino. Jede Woche. Aber nur in kleine Programmkinos. Ich werde mir die Karte kaufen und ein Bier und salziges Popcorn. Dann werde ich mir einen guten Platz aussuchen. Was in Berlin kein Kinderspiel ist. Denn selbst wenn man den besten Platz findet, kommt kurz nach Beginn des Films jemand rein, gerne mit einer Hochsteckfrisur und sowieso 1.90 m groß und setzt sich, obwohl es zwei Millionen leere Plätze gibt, genau vor deine Nase. Das Warten darauf lohnt sich!
Orte
- der Hof meiner Freunde im Burgenland
- der Garten meines Bruders und meiner Schwägerin in der Eifel
- aber der vielleicht allerliebste Ort für mich war der innere Raum, in den man sich jederzeit zurückziehen kann, in dem man nichts und alles sein und tun kann. Aus diesem Raum heraus habe ich unglaublich viel geschrieben, ich habe angefangen zu malen und weiter an meinen Collagen und kleinen Büchern gearbeitet, und er lässt sich vielleicht am besten beschreiben, wenn ich dieses Zitat der amerikanischen Künstlerin Helen Frankenthal hier wiederhole. Es war ein Teil ihrer Antwort auf die Frage: How to be an artist?: "...taking risks, being surprised, experimenting, wanting to push painting further...." wobei ich painting hier mit living ersetzen möchte. Wieweit kann man sein Leben erweitern, vergrößern, intensivieren als Mensch? Wie weit kann man gehen? Das ist im Grunde für mich auch schon das Motto für 2021, bzw. die Frage, die ich in diesem neuen Jahr für mich weiter beantworten möchte. Ich habe den dunklen Verdacht: unendlich. Unendlich kann man es intensivieren und vergrößern, man kann unendlich oft überrascht sein, die Anzahl möglicher Experimente, sie ist unendlich. Und es fängt mit diesem Raum im eigenen Inneren an, der wahrlich keine Grenze hat, egal in welche Richtung man schaut. In diesem Sinne: Ich wünsche Euch allen ein ganz wunderbares, grenzenloses, aber vor allem gesundes neues Jahr.
Ach, noch eine Sache möchte ich erwähnen, was wirklich auch sehr wichtig für mich in diesem Jahr war: das Schreiben des Corona Tagebuches hier auf diesem Blog. Es gibt davon mittlerweile 64 Teile und ich möchte mich sehr dafür bedanken, dass ihr es immer gelesen habt und für all eure wunderbaren Nachrichten dazu. Sicher werde ich auch daran weiter schreiben, wann immer mir ein passender Gedanke kommt. Danke und vergesst es nie und niemals nicht: alles wird gut werden!!
Prost 🍸🍹🍸und soviel Glück wie ihr tragen könnt im neuen Jahr! 🐷🐷🐷
Kommentare
Kommentar veröffentlichen