Direkt zum Hauptbereich

Ich vermisse meinen Garten und meine hippe Hütte





Brüssow im April

Im Garten
unter den Kirschbäumen
die blühen,
bald blühen
vielleicht schon morgen
so saftig stehen sie im
Sommersonnenlicht
mitten im Frühling
liege ich in einer
geliehenen Hängematte
und schreibe ein Gedicht
Glück!

Heute hat mir der Nikolaus ein Buch gebracht, es heißt Meine hippe Hütte und es ist ein Bildband über kleine Refugien, Fluchtorte, Gartenhäuser, Schriftstellerkaten, Ateliers. Ich werde mich gleich mit einer Tasse Tee, einem leckeren Marmeladenbrot (Kirsche, gepflückt von den Bäumen, die auf diesen Bildern blühen und in meiner persönlichen hippen Hütte selbst eingemacht) und werde schwelgen und mir überlegen, was ich in meiner Hütte noch alles verändern und anmalen und bauen kann. Früher, wenn ich so ein Buch in den Händen gehalten habe, wäre ich begeistert gewesen und gleichzeitig ein bißchen traurig, weil ich die Sehnsucht nach so etwas so deutlich gespürt hätte. Nun schaue ich es mir an und bin so unglaublich glücklich, weil ich weiß, dass ich dorthin kann, dass ich eine wunderschöne hippe Hütte habe. Ich möchte im nächsten Jahr viel öfter noch als in den vergangenen beiden Jahren dorthin fahren und schreiben, Marmelade einkochen, gärtnern und einfach sein. Denn es ist wahr, was die Autorin Jane Field-Lewis in ihrem Vorwort schreibt, dass derart wohldurchdachte Hütten Orte der Inspiration sind, unabhängigen Denkens, der Kreativität und der Schaffenskraft. Sie sind aber auch ein Ort der Freiheit und des absoluten Glücks.

Ergänzung 20.12.12: Es gibt solche Orte auch mitten in der Stadt. In diesem Jahr habe ich einen solche Ort am Moritzplatz in Berlin gefunden, im Grunde eine hippe Hütte für den ganzen Kiez, ein Ort der Inspiration, der Kreativität, der Freiheit, eine Oase der Friedlichen und Wilden, der Pflanzen- und Bienenliebhaber, geöffnet für jeden, mit herrlichem Café, leckerem Mittagstisch, Hängematten undundund. Nach einigem Hin und Her, Bangen und Hoffen, steht jetzt fest, dass die wunderbaren Prinzessinnengärten  bleiben können wo sie sind, und dass der Ort dem Kiez zurück gegeben wird, anstatt als Maklerware auf dem Immobilienmarkt verhökert zu werden. Ich freue mich und werde viele viele Stunden dort verbringen, immer dann, wenn es mir zu weit ist, in meine eigene hippe Hütte zu fahren.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

100 bemerkenswerte Bücher - Die New York Times Liste 2013

Die Zeit der Buchlisten ist wieder angebrochen und ich bin wirklich froh darüber, weil, wenn ich die mittlerweile 45 Bücher gelesen habe, die sich um mein Bett herum und in meinem Flur stapeln, Hallo?, dann weiß ich echt nicht, was ich als nächstes lesen soll. Also ist es gut, sich zu informieren und vorzubereiten. Außerdem sind die Bücher nicht die gleichen Bücher, die ich im letzten Jahr hier  erwähnt hatte. Manche sind die gleichen, aber zehn davon habe ich gelesen, ich habe auch andere gelesen (da fällt mir ein, dass ich in den nächsten Tagen, wenn ich dazu komme, ja mal eine Liste der Bücher erstellen könnte, die ich 2013 gelesen habe, man kann ja mal angeben, das tun andere auch, manche richtig oft, ständig, so dass es unangenehm wird und wenn es bei mir irgendwann so ist, möchte ich nicht, dass Ihr es mir sagt, o.k.?),  und natürlich sind neue hinzugekommen. Ich habe Freunde, die mir Bücher unaufgefordert schicken, schenken oder leihen. Ich habe Freunde, die mir Bü...

Und keiner spricht darüber von Patricia Lockwood

"There is still a real life to be lived, there are still real things to be done." No one is ever talking about this von Patricia Lockwood wird unter dem Namen:  Und keiner spricht darüber, übersetzt von Anne-Kristin Mittag , die auch die Übersetzerin von Ocean Vuong ist, am 8. März 2022 bei btb erscheinen. Gestern tauchte es in meiner Liste der Favoriten 2021 auf, aber ich möchte mehr darüber sagen. Denn es ist für mich das beste Buch, das ich im vergangenen Jahr gelesen habe und es ist mir nur durch Zufall in die Finger gefallen, als ich im Ebert und Weber Buchladen  meines Vertrauens nach Büchern suchte, die ich meiner Tochter schenken könnte. Das Cover sprach mich an. Die Buchhändlerin empfahl es. So simpel ist es manchmal. Dann natürlich dieser Satz, gleich auf der ersten Seite:  "Why did the portal feel so private, when you only entered it when you needed to be everywhere?" Dieser Widerspruch, dass die Leute sich nackig machen im Netz, das im Buch immer ...

Gedanken zu dem Film Corsage von Marie Kreutzer mit Vicky Krieps

  When she was home, she was a swan When she was out, she was a tiger. aus dem Song: She was von Camille   (s.u.) Ich kenne so viele Frauen, die sich ein Leben lang nicht finden, die gar nicht dazu kommen, nach sich zu suchen, die sich verlieren in den Rollen, die die Welt ihnen abverlangt.  Es gibt so viele Orte, an denen Frauen nicht den Schimmer einer Wahl haben, zu entscheiden, wie sie leben, wer sie sein möchten. Diese Orte werden mehr. Orte, an denen Frauen einmal ein wenig freier waren, gehen uns wieder verloren. Die meisten Frauen leben gefährlich. Gefährlicher als Soldaten in Kriegen.  Aber dennoch hatte ich kein Mitleid mit der Kaiserin, den ganzen Film über nicht ein einziges Mal, weil sie eigentlich nicht als sympathische Person gezeigt wurde. Was ich gut fand. Denn welche Frau kann sich etwas davon kaufen, dass sie bemitleidet wird? Elisabeth ist in diesem Film selbstzentriert, rücksichtslos, narzisstisch. Besessen von ihrem Körper, seinem Gew...